Montag, 12. Oktober 2015

12 von 12 im Oktober

Es ist Montag, der 12. Oktober, und deswegen gibt es wieder 12 Bilder des Tages. Guten Morgen! Ich frühstücke in Ruhe, nachdem der Mann und die Kinder aus dem Haus sind. Es gibt Müsli mit Joghurt und Birne und zwei Scheiben von dem leckeren frischen Brot vom Bäcker um die Ecke.


Heute steht nichts auf dem Terminkalender, kein Russischunterricht, kein Herbstfest, kein Großreinemachen. Deswegen unternehme ich einen kleinen Ausflug auf die Petrograder Seite, um etwas von dem Wollstoff für meine Winterjacke nachzukaufen. Sonst reicht er nicht für die Kapuze.

Ich laufe zur nächsten U-Bahnstation. Die St. Petersburger Metro ist berühmt für ihre langen Rolltreppen, sie ist eine der tiefgelegensten U-Bahnen der Welt. Sie ist schnell (man muss nicht länger als zwei Minuten auf den nächsten Zug warten) und günstig (eine Fahrt kostet 31 Rubel, das sind ungefähr 45 Cent).


Als ich angekommen bin, bummele ich den Bolshoy Prospekt entlang und suche den Stoffladen. Wo war er nochmal...?



In einer kleinen Nebenstraße finde ich ihn.




Nachdem ich den Stoff gekauft habe, esse ich in einem Café zu Mittag. Alleine, aber das kommt öfter vor, seit wir in St. Petersburg leben und ich nicht mehr arbeite. Ich bin gespannt, ob (und wenn ja, wann) ich hier ein freundliches Architekturbüro finde, das mich gebrauchen kann.

Weil das Wetter so schön ist, laufe ich über die Tuchkov-Brücke auf die andere Seite der Newa und dann wieder zurück zur Metro. Der Fluss glitzert in der Sonne, es ist frisch, aber nicht sehr kalt. In St. Petersburg ist der Himmel so weit, das mag ich.



An der anderen Seite angekommen, steige ich wieder in die Metro, und dann geht es zurück.

Auf dem Rückweg kaufe ich noch etwas ein. Brot, Pflaumen und Birnen. Und fürs Wohlbefinden Schokolade und eine koreanische Deep Detox Black Mask - wegen der hübschen Verpackung.


Nachmittag. Als es Zeit ist, mache ich mich auf den Weg, um die Kinder abzuholen. Die Sonne steht schon spürbar tiefer. Über zwei Monate lang werden die Tage noch kürzer! Im Winter bleibt es hier den größten Teil des Tages dunkel, darauf freue ich mich nicht. 


Als die Kinder zu Hause sind, malen wir alle zusammen am Küchentisch. Dann kommt auch der Mann nach Hause. Er spielt mit dem Sohn Räuber und Polizist (und schafft es nebenbei, das Bett der Tochter zu zerstören, die deswegen heute nacht auf dem Boden schlafen muss, seufz).


Dann gibt es Abendessen. Und wie war Euer Tag? Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro.

12 von 12 im Oktober 2014

23 Kommentare:

  1. Wie aufregend: euren Neustart in St. Petersburg beobachte ich immer mit viel Interesse und Vergnügen. Das kann den Kopf nur öffnen - ich wünsche dir sosehr vorallem schöne Eindrücke und Erfahrungen. Und genieße ruhig, dass dein Leben durch die Arbeit weit weniger durch die Uhr diktiert wird ;)

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  2. Die Stadtfotos haben ein so feines Licht, liebe Mond. Und die Umschrift für Couture am Stoffladen ist ja göttlich... Ich hoffe du kannst dir die dunklen Wochen "licht" machen... Und dann im nächsten Jahr, dann werden wir dich um die "weißen Nächte" beneiden... Hab's gut. Herzliche Grüße Ghislana (PS Während ich hier schrieb, flog dein Kommentar zu meinen 12en ein..., danke, ja, der Garten, immer wieder eine Freude dieser Blick)

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    1. Es gibt einige ausländische Begriffe, die mit kyrillischen Buchstaben geschrieben lustig aussehen. Ich freue mich immer, wenn ich etwas entziffern kann und dann verstehe - ach, das ist gemeint :-)

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  3. Hübschen Verpackungen - vor allem denen von Süßigkeiten - kann ich nie widerstehen. St. Petersburg muss ja eine ziemliche Herausforderung sein. Ich wünsche dir ein baldiges Einleben. LG mila

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  4. wie spannend bei Euch!
    mit der Maske wäre ich vorsichtig (mein Onkel hat seiner Kollegin mal zu einer Heidelbeermaske geraten, und sie hat es brav gemacht – allerdings nur einmal.)
    Liebe Grüße in die Ferne!

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    1. Ui, was ist denn passiert? (Ich stelle mir vor, dass die lilablaue Farbe einfach NIE MEHR ABGEGANGEN ist...)

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  5. Liebe Mond, ich beobachte gespannt Eure Tage in St. Petersburg! So mutig finde ich Euch!!!
    Ich habe im Sommer die langen Tage auf der Ostsee erlebt und war beeindruckt von der Helligkeit in der Nacht, war ich doch noch nie so hoch im Norden. Um die Kälte und die winterliche Dunkelheit beneide ich Dich allerdings auch nicht :( Schön Deine 12, sie erinnern mich an meinen Sommertag dort. Vielleicht zeige ich demnächst mal ein paar Petersburger Urlaubsbilder von mir! Viel Glück bei der Jobsuche und liebe Grüße, von Annette

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    1. Noch geht es - aber jeder, der schon mal im Winter hier gelebt hat, verdreht die Augen, wenn er von der dunklen Jahreszeit redet...

      Deine Urlaubsbilder würde ich gerne sehen!

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  6. das hört sich ganz fein an. mit viel zeit eine neue stadt entdecken!

    die tabea grüßt

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  7. Huiuiui, an mir ist ganz vorbei gegangen, dass ihr nach St. Petersburg gezogen seid liebe Mond. Bestimmt aufregend an der Newa. Ich fand St. Petersburg unheimlich toll und beeindruckend, auch das ganze Umland hat so viel zu bieten. Ich durfte mal für 14 Tage dort sein, während der weißen Nächte. Aber dort leben ist dann ja doch nochmal was anderes. Bin seeehr gespannt, was du schönes zu erzählen hast aus dieser besonderen Stadt. ... Viel Spaß beim Erobern der Stadt, der Sprache,der Lebensgwohnheiten, der viiiielen Straßen und Geschäfte! Du wirst dort Unmengen an hübschen verpackungen entdecken ;-) ... Nur um die Dunkelheit beneide ich dich nicht allzu sehr.
    Ganz liebe Grüße zu dir
    Nadja

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    1. Mit dem Erobern der Sprache klappt es nicht ganz so schnell wie mit dem anderen ;-)

      Liebe Grüße zurück!

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  8. Hallo, auch ich verfolge neugierig euer Leben in St. Petersburg.
    Ich weiß nicht, ob ich mich das getraut hätte, ich Hasenfuß, ich.....
    Mich interessiert sehr, wie das Leben dort so ist, ob ihr euch schon eingelebt habt usw.
    Vielleicht schreibst du mal was drüber, wäre schön.
    LG Claudia

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    1. Liebe Claudia, ja, vielleicht schreibe ich mal einen Auswanderer-Post :-)
      Danke für Dein Interesse!

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  9. Ich finde Deine Posts auch ganz spannend! Wie gut, dass es das Internet gibt :-) Ich war auch mal in Russland, damals noch Sowjetunion, und da kamen Briefe und Päckchen oft aufgerissen an. Und ich glaube, ein Rubel war drei (DDR) Mark wert :-)
    LG und alles Gute!
    Judy

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    1. Ganz andere Zeiten! Jetzt würdest Du die Stadt sicher kaum noch wiedererkennen. In vieler Hinsicht ist sie sehr "westlich".

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  10. Ui, Dein neues Leben hat ein ganz anderes Tempo, hm? Gefällt es Dir? Oder kribbelt es Dich arg? Ich finde es sehr spannend, ein bisschen dabeizusein, wie Du durch dieses kalte, ferne, wunderschöne St. Petersburg treibst, hier und da andockst und alles mit dieser bedachtsamen, unbeirrten Neugier erkundest.

    Hoffentlich hat die Tochter ihrer Nacht auf dem Fußboden etwas Abenteuerliches abgewinnen können. ;)

    Liebe Grüße
    Maike

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    1. Je nach Stimmung - mal ist es wunderbar, mal werde ich ein bißchen schwermütig. Ersteres überwiegt zum Glück.

      Und he, Du Frostbeule, so kalt ist es noch gar nicht :-)

      Die Tochter findet ihren neuen Schlafplatz toll. Jetzt will der Sohn am liebsten auch auf den Fußboden umziehen....

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  11. Ich finde Deine Bilder aus Petersburg immer wieder so spannend. Ich war vor knapp 20 Jahren für 3 Wochen da und ich würde gern nochmal hin...ich schicke Dir gern Päckchen, falls Du was vermisst ;o) Und solange du das Rebus weitermachst, ist es fast so, als wärest Du um die Ecke! Lieben Gruss aus dem F-Hain - hier ist es sehr sehr grau.

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    1. Na, wenn Se wollen, kommense doch mal vorbei! Und Westpost krieg ich immer gerne, nur zu bittesehr!

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  12. Ach schön von dir zu lesen und soo schöne Bilder. Ganz liebe Grüße (jetzt nicht mehr von um die Ecke)!

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