Montag, 12. September 2016

12 von 12 im September

Es ist Montag, der 12. September, und deswegen gibt es hier wieder 12 Bilder des Tages. Nr. 1: Nach dem morgendlichen Trubel mit nunmehr zwei Schulkindern (wecken, bißchen kuscheln, anziehen, frühstücken, Brote schmieren, Zähne putzen, Schulranzen auf und mit dem Papa losziehen) bin ich allein in der Wohnung und mache mir mein eigenes Frühstück. Es gibt Müsli, Kaffee und den SPIEGEL.

Pilates fällt heute leider aus, daher habe ich heute vormittag auf einmal Zeit. Zu viel Zeit - ich stecke gerade zwischen den Projekten und weiß noch nicht, was als nächstes kommt. In solchen Momenten fühle ich mich manchmal unzufrieden und rastlos. Kennt Ihr das? Ich nähe erstmal ein Täschchen aus einer kleinen Stickerei zu Ende. "Time is on my side..."

Ich stürze mich kopfüber in die Freuden des Hausfrauendaseins: räume den Geschirrspüler ein, mache die Betten, lege Wäsche zusammen und wasche eine Ladung Dunkles. Nach meinem zweiten Kaffee gehe ich nach draußen. Erfreulicherweise ist das Wetter angenehm und spätsommerlich. Die Wolken haben sich verzogen, und nun scheint sogar die Sonne.

Ich laufe zur Post, wo ich ein Päckchen abgebe. Das bedeutet: zweimaliges Anstehen à ca. 10 Minuten und Zugucken, wie die Dame hinter dem Schalter (die zwar etwas mürrisch guckt, aber eigentlich nett ist) umfangreiche Daten in ihren Computer eingibt, ellenlange Formulare ausfüllt, Umschläge abstempelt, Code-Sticker aufklebt und Briefe in verschiedene Fächer sortiert.

Mittags gehe ich in eins meiner Lieblingscafés, zum Belgier um die Ecke, und lerne pflichtbewusst ein bißchen Russisch. Auf der rechten Seite seht Ihr einige Beispiele für die Verwendung der verschiedenen Verben, die es im Russischen für das Wort "gehen" gibt. Allmählich verstehe ich die Unterschiede. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich sie auch benutzen kann.

Und weil ich schon da bin, beschließe ich, dort auch Mittag zu essen.

Danach drehe ich noch eine Runde. Hier wird gerade eine neue Ampel gebaut. In St. Petersburg hat man es als Fußgänger gut: Es gibt viele Ampeln (fast alle mit Leuchtanzeigen, auf denen man die Warte- bzw. Gehzeit in Sekunden ablesen kann) und an nahezu jeder Kreuzung Zebrastreifen. Die meisten Autofahrer halten auch ordentlich an, wenn man über die Straße gehen will...

Die Tauben in dem kleinen Park gegenüber vom Taurischen Garten wirken ein bißchen verschlafen.

In einer Bäckerei kaufe ich für die Kinder und mich Marzipancroissants. Schließlich ist Montag, da verwöhne ich sie immer ein bißchen, wenn sie aus der Schule kommen.

Dann mache ich mich auf den Weg nach Hause. Es ist windig geworden und deutlich kühler. Auf dem Boden sieht man die ersten Herbstzeichen.

Als ich die Kinder abgeholt habe und wir daheim sind, machen wir es uns mit einem Hörspiel von den "Drei ??? Kids" und mit Tee, Milch und unseren Marzipancroissants im Arbeitszimmer gemütlich. Der kleine Mann spielt nebenbei mit Opas Holzauto und den Playmobilpolizisten, das Mädchen sortiert meine Scheren und ich bügele ein bißchen. Allmählich formt sich die Idee für das nächste Projekt...

Auch der Mann kommt heute relativ früh nach Hause. Wie an jedem 12. kümmert er sich ums Abendessen (dankeschön, N.!), damit ich die Fotos hochladen und diesen Post schreiben kann. So war unser Tag. Und wie war Eurer? Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro.

12 von 12 im September 2015
12 von 12 im September 2014
12 von 12 im September 2013

10 Kommentare:

  1. Es macht Spaß, dich auf dieses Weise einmal monatlich in St. Petersburg zu begleiten, und dass du gern ins Café gehst, kannst du russisch ja schon wunderbar ausdrücken (ha, und ich noch lesen ;-)). Das Täschchen mit der Stickerei ist zauberhaft! Liebe Grüße zu dir und noch einen schönen Abend - Ghislana

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  2. Wie schön, ich freue mich immer besonders auf Deine "Zwölf aus St. Petersburg" Ich mag die Straßenkulissen und die kyrillischen Schriftzeichen und wenn man etwas von Deinen kreativen Projekten zu sehen bekommt! Ja, ich kenne diese Leere zwischen zwei Projekten gut! Gerade habe ich aber viele Projekte und weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Das artet ein wenig in Stress aus ;) Den zwölften verpasse ich leider irgendwie immer :(
    LG in die Ferne, von Annette

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  3. ach wie schööön! das ist liebe von ihm:-).
    und wieder so ein toller post! ich freue mich immer so,einblicke zu bekommen. und muss immer grinsen,wenn ich russisch aus deiner sicht präsentiert bekomme.es ist immer totall+stig, wieviele worte die russen haben ,die eigentlich sich nur mit feinen nuancen von einander unterscheiden,sind aber so ziemlich änlich.uns ist sowas nicht mal bewußt.

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  4. ach guck, daran habe ich heute gar nicht gedacht! Schön, dich am 12. wieder durch den Tag zu begleiten...

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  5. Wie viele interessante Eindrücke diese zwölf Bilder schenken! Das Russischlernen ist bestimmt schwer, aber man lernt über die Sprache auch immer etwas über das Denken und die Philosophie eines Volkes.
    Montagsverwöhnlerle finde ich auf jeden Fall eine sehr gute Idee!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. ...puh, das Russische sieht so schwer aus...weiß gar nicht, wie ich das mal lesen und schreiben konnte...irgendwie bin ich ja durch die vielen Schuljahre gekommen...eigentlich schade, dass mangels Anwendung so gar nichts mehr hängen geblieben ist...deine Mahlzeiten sehen durchweg lecker aus,

    liebe Grüße
    Birgitt

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  7. Hier sind die Eicheln noch grün… schön Deine 12er!
    Liebe Grüße in die Ferne!

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  8. echt? dein Schatz kocht, damit du bloggen kannst? wie lieb ist das denn???
    das mit der rastlosigkeit bei zu viel zeit kenne ich nur zu gut. komisch, nicht?

    lg
    lina

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  9. ich bin wieder ganz hingerissen von deiner stickerei und dem kleinen allerliebsten täschchen!! auch die auslagen konditorei finde ich sehr ansprechend :-)!! weniger hingegen die russischen buchstaben, puh, das sieht schwierig aus!
    liebe grüße von mano

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  10. Hach, was habe ich gelacht wegen der vielen Möglichkeiten, das Verb gehen zu verwenden. Und da haben wir noch nicht von den Aspekten geredet. Ach, wie lange ist das her, daß ich zuletzt Russisch unterrichtet habe.

    Herzlichst, Petruschka

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