Samstag, 19. April 2025

Sternenstaub

Ein Quilt ist fertig geworden - er heißt Sternenstaub und ist ein Gemeinschaftsprojekt meiner sehr lieb gewonnen deutschen Improv BeeOffTheCuff mit Petra, Mara, Eva, Claudia, Andrea und Alex.
 
Ich hatte in meiner Aufgabe um Kreissegmente von 51,4° gebeten, die zusammen, da wir zu siebt sind, einen vollen Kreis ergeben. Der Hintergrund sollte schwarz und das Motiv reinweiß sein. Den Bereich in der Mitte sollte man frei lassen und den Rest mit grafischen, kantigen, abstrakten, ungleichmäßigen Splittern füllen. Ich bat meine Bee-Kolleginnen, keine gleichmäßigen, ausgewogenen, gefälligen Muster zu nähen, sondern eine eigenwillige, wilde, störrische Komposition.
 
Diese Blöcke habe ich bekommen. Von links nach rechts: Mara (malous_potpourri), Andrea (quiltingandy), Claudia (anna_macht), Alex (hexenweib), Eva (wirth.eva) und Petra (sewingp).

Ich habe die Kreissegmente verlängert, weitere Splitter ergänzt und dann zusammengefügt. Als innere Schicht habe ich ein schwarzes Poly-Batting und als Rückseite schwarzen Cotton verwendet. Damit die weißen Splitter auf dem dunklen Batting leuchten, habe ich sie weißem Baumwollstoff unterlegt. Das Echo-Quiltmuster wurde mit einem hitzelöslichen Stift komplett aufgezeichnet und dann mit der Maschine gequiltet. Vom Mittelpunkt ausgehend, werden die Formen mit Linien im Abstand von 1 cm umflossen.
 
Mein eigener Beitrag besteht nicht aus genähten, sondern aus von Hand aufgequilteten Splittern. Das Gesamtbild ist, anders als ursprünglich erwartet, weniger wild und explosiv als vielmehr funkelnd und leise rieselnd. Deshalb der Name: Sternenstaub. Danke für Eure Beiträge, liebe Bee-Kolleginnen, ohne sie hätte dieser Quilt nicht entstehen können.

Samstag, 12. April 2025

12 von 12 im April

Es ist Samstag, der 12. April, und deswegen gibt es hier, wie an fast jedem Zwölften des Monats, 12 Bilder des Tages. Früh aufgewacht und ins Nähkämmerlein geschlichen. Ein bisschen English Paper Piecing am Morgen. Was daraus genau wird, weiß ich noch nicht.
 
Frühstück mit der Familie. Es gibt Kaffee, Grapefruit und belegte Brote. Danach mache ich mich alleine auf den Weg nach Moabit.
 
Mit der U-Bahn fahre ich bis zum Hansaplatz. Schöne Schrift, denke ich im Vorbeilaufen.
 
Es ist noch recht kühl, aber der Frühling ist da. Unverkennbar.
 
Heute findet das monatliche Berliner Nähtreffen statt. Nach und nach füllt sich der Raum. Nähmaschinen werden aufbaut und in der Küche wird Kaffee gekocht.
 
Ich habe mein aktuelles Quiltprojekt mitgebracht, das zu ungefähr 75% fertig gequiltet ist. Ich muss die losen Fäden auf die Rückseite ziehen, verknoten und die Enden vernähen. Eine langweilige Tätigkeit - gut, dass es nebenbei nette Gespräche gibt.
 
Zum Mittagessen bestellen wir alle zusammen Burger.
 
Dann unterhalte ich mich noch ein bisschen mit meiner Freundin B., bevor wir wieder zu unseren Projekten zurückkehren. Gegen vier Uhr verabschieden wir uns von den Anderen und laufen gemeinsam zur U-Bahn-Station.
 
Ich verabrede mich mit meinem Mann und dem Mädchen zum Eisessen. Der Junge ist heute mit Freunden unterwegs, bei denen er auch übernachten wird. Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen, und die blühenden Bäume leuchten im hellen Licht.
 
Dunkle Schokolade mit Orange und Sesam-Cookies.
 
Dann schlendern wir gemächlich nach Hause. Der Mann und das Mädchen haben heute die Blumenkästen der Terrasse zu Ende bepflanzt. Schön sieht es aus.
 
Zum Abendessen macht das Mädchen Salat mit Tortellini, und dann gucken wir zu dritt einen Film. Nachdem ich gestern mit einem Freund Cocktails trinken war, genieße ich heute den ruhigen Abend. Wie war Euer Tag? 
 
Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro

Freitag, 14. März 2025

Prächtige Patches

Mitte November letzten Jahres habe ich auf Instagram mal wieder zu einem gemeinschaftlichen Projekt eingeladen. "Prächtige Patches" hieß es, und die Regeln dafür waren folgende: 
 
In einer Gruppe von 16 Leuten sollte jede Teilnehmerin 16 gleiche Patches in der Art von Retro-Aufnähern oder Stickern nähen - farbenfroh, fröhlich, optimistisch, mit Motiv, grafisch-abstrakt oder improvisiert. Der Patch sollte quadratisch, rechteckig, rund oder oval sein und 10x10 cm, 13x9 cm oder etwas in dieser Größenordnung messen. Mögliche Techniken waren Piecing, FPP, EPP oder Appliqué, aber nicht mit offenen Kanten.


Es wurde ein Farbschema vorgegeben, damit die Patches gut zusammenpassen. Aus den oben gezeigten Farben konnte man sich zwei, drei oder mehr aussuchen. Stoffe aus dem Fundus, die ihnen ähneln, waren in Ordnung. Es sollten 100% Baumwollstoffe in Uni-Farben sein, keine gemusterten Stoffe und keine anderen Materialien. Jeder Patch sollte für den klassischen Aufkleber-Look einen maximal 1,5 cm breiten rein-weißen Rand bekommen (zzgl. Nahtzugabe).

Innerhalb kurzer Zeit hatten sich für das Projekt reichlich Interessenten gefunden, so dass es mehrere Gruppen gab. Gruppe 1 und Gruppe 2 hatten jeweils 16 Teilnehmerinnen, Gruppe 3 hatte 7. Als Organisatorin habe ich mir erlaubt, mir einen Platz in jeder der drei Gruppen einzuräumen. Das bedeutete zwar, dass ich 39 Patches nähen musste, aber eben auch, dass ich jeden Patch aus jeder Gruppe bekam.
 
Für das Nähen der Patches gab es drei Monate Zeit. Bis Ende Februar sollte mir jede Teilnehmerin ihre Patches per Post zuschicken. Meine Aufgabe war es, lauter gleiche Stapel mit den unterschiedlichen Patches einer Gruppe zu packen und sie per Post zurückzuschicken.
 
Anfang des Jahres begannen die Patches einzutrudeln. Wochenlang war es ein bisschen wie Weihnachten - ich fand fast jeden Tag einen Brief im Briefkasten. Manchmal musste ich nach der Arbeit zur Post laufen, um ein Päckchen abzuholen (zeitaufwendig sind solche Gemeinschaftsprojekte immer), aber die Freude war riesig, wenn ich es dann aufmachen und die Patches herausholen durfte. 

Denn es war unglaublich, was sich die Teilnehmerinnen ausgedacht haben. Eine schönere, buntere, abwechslungsreichere Mischung kann man sich gar nicht vorstellen! Ich bin hin und weg. Ein großes Kompliment an alle, die mitgemacht haben. Seht selbst:
 
Gruppe 1, von links nach rechts:
 
 
Daniela da_ny_ac
Christiane momi_machts
 
Nathalie quilt.caravan

Mirella me_kreativ
Claudia anna_macht
 
Gruppe 2, von links nach rechts:
 
Heike 3hefecit
 
 
Dorothea henrysquilts
Bettina bettina_creativ 

Mechthild memas_work
Petra sewingp
 
Gruppe 3, von links nach rechts:

Kirstin augusthimmel
 
 

Und das prächtigste aller Bilder - alle 39 Patches zusammen.
 
Schaut gerne auch hier - in diesen Blogposts wird über das Projekt berichtet:
Prächtige Patches Gruppe 2 bei Heike [3hefecit]
Prächtige Patches Gruppe 1 bei Annette [Augensterns Welt]
Prächtige Patches Gruppe 2 bei Marietta [H-M & C]

Mittwoch, 12. März 2025

12 von 12 im März

Es ist Mittwoch, der 12. März 2025. Hier kommen, wie an fast jedem 12. des Monats, meine 12 Bilder des Tages. Morgens wird es schon deutlich früher hell, das ist gut.
 
Als Vorletzte aus dem Haus und zur Arbeit, heute Morgen mit der U-Bahn.
 
Jemand versucht, die Straße hübscher zu machen.
 

Ein neues Projekt. Vermesserpläne ins Zeichenprogramm importiert und Bruttogeschoss- und Fassdenflächen ermittelt. Fürs schon bestehende Bauvorhaben: ein Beratungsgespräch mit einem Hersteller von Videogegensprechanlagen geführt.
 
Mittags laufe ich zum Markt.

Und bringe mir von dort einen Börek mit Spinat und Schafskäse mit.
 
Nachmittags arbeite ich an einer langen Excel-Liste und einem Planverzeichnis. Zwischendurch gibt es eine gemeinsame Kaffee-und-Kuchen-Pause, weil eine ehemalige Mitarbeiterin vorbeikommt. Dann mache ich mich auf den Heimweg. Später als sonst, aber immer noch im Hellen.

Der nächste Bus fährt erst in einer Weile, also nehme ich wieder die U-Bahn.
 

Zu Hause werden Kartoffeln geschält und geschnitten.

Der Großvater ist zu Besuch, und die Kinder kümmern sich ums Abendessen.

Ich bearbeite meine Fotos, während die Anderen kochen und sich unterhalten.
 
Es gibt Tortillas mit Hackfleisch, roten Bohnen, Mais, Käse und Schmand und dazu selbstgemachte Pommes frites. Sehen sie nicht gut aus? Mehr 12 von 12 findet Ihr wieder bei Caro

Samstag, 15. Februar 2025

Türkis, Blau und Grün, mal wieder

Vor einer Weile haben wir als Familie mehrere graue Werbegeschenk-Sweaters bekommen, die sich sehr gemütlich tragen, aber durch die aufgedruckten Sprüche und Motive doch nicht so ganz "unseres" waren. Den Sweater für den Jungen habe ich mit dem Spruch "One does not simply walk into Mordor" personalisiert, den für das Mädchen mit aufgequilteten Stoffstücken mit rohen Kanten.
 
Und einen Sweater habe ich für mich mit English Paper Piecing Formen umgestaltet. Die Schablonen dafür habe ich aus Papier geschnitten und arrangiert, bis mir der Entwurf gefiel.

Dann habe ich überlegt, welche Formen welche Farben bekommen sollten. Meine geschätzten langjährigen LeserInnen wissen, dass ich immer wieder zu diesen greife: Türkis, Blau, Grün in verschiedenen Schattierungen. Und ein bisschen Braun.
 
Die Stoffstücke habe ich um die Papierformen geheftet und mit viel Dampf gebügelt. Dann habe ich das Papier herausgelöst, sie aufgesteckt und entlang der Kanten mit Blindstich appliziert. Die Quiltlinien wurden mit einem hitzelöslichen Stift aufgezeichnet und dann mit dreifädigem weißen Stickgarn gequiltet. 
 
Wie findet Ihr den Sweater? Ich mag ihn sehr.

Mittwoch, 12. Februar 2025

12 von 12 im Februar

Es ist Mittwoch, der 12. Februar. Meine 12 Bilder des Tages beginnen mit einem Foto des Jungen, der krank zu Hause bleibt. Er hustet und muss erst einmal inhalieren. 

Ich mache mich auf den Weg zur Arbeit. Es ist eisig kalt und grau. Das passt zu meiner Stimmung. Ich denke an S. Es ist gerade alles sehr viel - in meinem, in unserem Leben und in der Welt da draußen. 

Ich versuche, mich abzulenken, indem ich nach interessanten Dingen im Alltag suche. Schönheit gegen all das Hässliche. Machen statt Verzweifeln. Irgendetwas gegen die Trauer. Gerade habe ich lauter Ideen für neue Quilts. 

Ich bin die Erste im Büro.

Ich arbeite bis zehn und frühstücke dann mein mitgebrachtes Müsli mit griechischem Joghurt, Chia- und Leinsamen, Rosinen und einem Schuss Olivenöl.

Ausführungsplanung, Mittagessen mit den Kollegen, Besprechung mit dem Webdesigner, Ausführungsplanung, ein Kaffee. 

Als ich mich auf den Heimweg mache, ist es noch nicht dunkel. Immerhin.

Auf der Heimfahrt mit dem Bus schaue ich aus dem Fenster. Dies ist die Turnhalle am Winterfeldtplatz.

Zu Hause habe ich ein bisschen Zeit, bis es wieder hinaus in die Kälte und Dunkelheit geht. Ich habe einen Zahnarzttermin. Als ich nach über einer halben Stunde noch weitere 10 Minuten warten soll, sage ich ihn ab und laufe leicht genervt zurück.
 
Der Junge hat ein köstliches Abendessen gekocht. Es gibt nach eigenem Rezept mariniertes und gebratenes Hühnchen, Smashed Cucumber Salat, Ananas und Fladenbrot mit Knoblauch. Er ist mit seinen 14 Jahren schon ein richtig toller Koch.
 
Auch schön: Nach dem Essen packe ich ein weiteres Päckchen Prächtige Patches aus. Mittlerweile haben 13 von 36 Teilnehmerinnen ihre Beiträge geschickt. Gemeinschaftliche Nähprojekte machen mir wirklich Freude. Wie war Euer Tag?

Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro.