Es ist Dienstag, der 12. Januar, und hier auf dem Blog gibt es heute zum 10. Mal die
12 von 12 im Januar. Wieviel in der Zwischenzeit passiert ist. Ich mag es, zurückzublicken und mich zu erinnern. Heute kommen die Bilder meines Tages aus NYC.
Es ist ein schöner kalter Wintertag, und ich bin nach dem Frühstück mit dem Zug nach Manhattan gefahren. Ich war seit einem Monat nicht mehr in der City. Eigentlich wollte ich gern mit jemandem zusammen auf Fototour gehen, aber das hat leider nicht geklappt.
Vom Grand Central Terminal laufe ich Richtung Westen, zu den Hudson Yards. Dort wird wild an einem neuen Stadtviertel gearbeitet, eine Riesenbaustelle liegt neben der anderen. Mittendrin steht The Vessel, eine begehbare Skulptur [Edit: geschlossen, habe ich gerade in den Nachrichten gelesen, nachdem es dort gestern den 3. Suizid in weniger als einem Jahr gab].
Ich schaue auf den Hudson River und gehe weiter. Als ich an dieser Treppe vorbeikomme, sehe ich jemanden hinauflaufen und tue es ihm nach. Die High Line hat geöffnet - im Sommer mussten wir vorab Tickets mit einem Zeitfenster bestellen, um sie besuchen zu können.
Als Erstes fällt mein Blick auf diese Skulptur. Sie heißt Brick House und stammt von der Künstlerin Simone Leigh. Der Titel, lese ich, bezieht sich auf den Ausdruck für eine schwarze Frau, die die Stärke, Ausdauer und Rechtschaffenheit eines Hauses aus Stein hat.
Die High Line ist eine ehemalige Bahntrasse, die zu einer Parkanlage
umgebaut wurde. Sie liegt siebeneinhalb Meter über dem Straßenniveau, so dass sich
immer wieder schöne Ausblicke auf Straßen, den Fluss, Hinterhöfe und Gärten ergeben.
Es sind nur wenige Leute unterwegs. So angenehm das ist in Zeiten, in denen man um jeden anderen Menschen einen großen Bogen machen muss - ich sehne mich, wie wir alle, nach dem normalen Leben, nach Begegnungen, Gesprächen, gemeinsamen Unternehmungen.
Ich könnte immer weiter schlendern (die High Line ist fast zweieinhalb Kilometer lang), aber ich bin schon in der 20. Straße und muss mich allmählich auf den Rückweg machen. Ich laufe Richtung Osten und dann die 5th Avenue hoch. Allmählich merke ich meine Füße.
Am Bryant Park mache ich Halt. Auf NYC-Ausflügen kaufe mir mittags gerne etwas bei einem der vielen Food Trucks der Stadt. Manche sehen alt und zerbeult aus, aber das Essen schmeckt meistens lecker. Heute gibt es Chicken over Rice.
Ich setze mich an einen der vielen kleinen Tische, die im Bryant Park stehen. Normalerweise essen dort viele Menschen zu Mittag. Heute ist es auffallend leer. Auf der Eislauffläche nebenan drehen aber trotz Corona und sonstiger Krisen Einige ihre Runden.
An der 41. Straße steigt Wasserdampf aus einem Abzugsrohr. Dann bin ich am Bahnhof, fahre mit dem Zug nach Hause, trinke mit den Kindern Bananenmilch auf den Stufen vor dem Hause, bearbeite meine Bilder, und gleich spielen wir eine Runde Monopoly.
Und wie war Euer Tag? Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei
Caro.
... Und drei Bonusbilder: