Die
monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente.
Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren
möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema
soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat werden die Links
mit den neuen Werken gesammelt - auch misslungene Versuche sind gern
gesehen,
zwecks Erfahrungsaustausch. Das Thema der Stoffspielereien im Februar
lautet "Stoffschichten", und K vom Blog Stoffnotizen sammelt alle Beiträge.
Während ich überlegte, wie mein Beitrag aussehen könnte, ging ich meine Materialien durch und blieb an diesen Stoffreste mit typographischen und handschriftlichen Prints hängen. Ich legte sie neben- und übereinander und fand, das sei ein passendes Bild für das letzte Jahr. All die Gedanken, die einem durch den Kopf gehen, all die Zeitungsartikel, Statistiken, Kurven, all die
Sorgen, Schreckungsmeldungen, Hoffnungen und Wünsche überlagern einander und sorgen für ein auf Dauer zermürbendes Hintergrundrauschen.
In einem NY Times Artikel vom 5.
Februar 2021 (The Primal Scream) kamen Frauen anonym mit ihren alltäglichen Sorgen und Problemen zu Wort, und eine von ihnen sagte, weinend: "I cannot remember the
last time I did not worry, I did not spend my day worrying about so much
stuff. Every day ist something different. I just want to wake up and go
through my day and not worry, and not wonder, and not know what the
future holds. Because this right here sucks. And I'm sick of it. I'm so
sick of this."
Dieses Zitat hat mich sehr berührt. Es wird wohl noch dauern, bis unsere Sorgen kleiner werden. Aber der Schnee schmilzt, die Tage werden länger, und irgendwann kommt er, so oder so - der Frühling, das uralte Sinnbild für Hoffnung und Neubeginn. Die Text-Schnipsel habe ich über- und nebeneinander gelegt, mit einer Lage Tüll bedeckt, in einen Stickrahmen gespannt und mit weißem Garn bestickt. "Und irgendwann Frühling". Auf dass die negativen Gedanken immer wieder von optimistischen überlagert werden.
Dies sind die Stoffspielereien 2021:
31.01.2021: „Smocking“ bei Machwerk
28.02.2021: „Stoffschichten“ bei Stoffnotizen
28.03.2021: „Pop Art“ bei bimbambuki
25.04.2021: „Fransen“ bei made with Blümchen
30.05.2021: „Exotisch“ bei Petersilie & Co
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche
Wie berührend, zart und hoffnungsfroh. Lieber Gruß Jeanette
AntwortenLöschenDankeschön, Jeanette...
LöschenWie immer..... was ganz Besonderes! Toll!!
AntwortenLöschenLG
Christine
Vielen Dank!
LöschenJa, eine Aufmunterung brauchen wir alle in dieser Zeit! Den bestickten Stickrahmen irgendwo aufhängen, wo Du in öfter am Tag siehst.
AntwortenLöschenVielen Dank für diese Idee.
Liebe Grüße
Annelies
Momentan liegt er auf meinem Arbeitstisch, aber vielleicht hänge ich ihn wirklich irgendwo auf...
LöschenDas schaut ja sehr fein aus. Und so leicht. Passend für den Winter, indem man sich nach dem Frühling sehnt. Sehr hübsch.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Maria
Dankeschön, Maria. Ja, der Frühling kann gerne bald kommen.
LöschenLiebe Clara,
AntwortenLöschenDu zeigst einen Kalender, ein Symbol für die vergangenen Monate, die uns alle berühren und beschäftigen.
Offensichtlich bin ich nicht alleine damit, bei jedem Umzug Stoffe und Stoffreste mitzuschleppen... (ich benutze sie beim Packen mit als Polstermaterial...)
Nun finde ich freilich, wir sollte uns von den Ängsten und Sorgen nicht lähmen oder erdrücken lassen, sondern auch unseren Lebensstil reflektieren und da etwas ändern.
Deine Hoffnung auf das Neuerwachen und den Frühling teilen wir alle, bestimmt.
Danke für Deinen schönen Beitrag was wirst Du mktbder Stickerei anfangen?
Liebe Grüße
Tyche
Ich habe tatsächlich Stoff und Stoffreste mitgenommen - allerdings vorher einiges aussortiert. Es fällt mir zwar schwer, Material wegzuwerfen oder wegzugeben, aber ich möchte nichts mehr mitnehmen, von dem ich im Grunde weiß, dass ich es nicht mag und nicht verwenden werde.
LöschenWas ich mit der Stickerei anfange, weiß ich noch nicht recht. Momentan liegt sie nur da. Vielleicht sollte ich eine Galerie von Stickrahmen starten. Meine Stickerei von der letzten September-Soffspielerei würde gut dazu passen...
Ja, so ein Hoffnungsschimmer ist der Frühling in dieser pandemiemüden Zeit. Zu sehen, wie alles wieder aus dem Boden krabbelt und die noch geschlossenen Blütenknospen sich füllen - es darf besser werden!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ines
Hier regt sich noch nichts - ich bin nach dem hohen Norden wieder an einem Ort gelandet, an dem der Frühling spät kommt. Aber irgendwo kommt er.
LöschenSehr schöne tiefgehende Gedanken. So viele Ebenen. Doch über allen liegt die Hoffnung. Ich habe Deinen Beitrag (heute morgen) in meiner Leseliste gesehen und schon mal bei der heutigen Stoffspielerei verlinkt. Danke für Deine nachdenkliche Interpration des Themas! Liebe Grüße!
AntwortenLöschen(PS: ggf. ist mein Kommentar von heute morgen in den Weiten des Web verloren gegangen, wenn er noch auftaucht, dann entschuldige das doppelte Posting)
Dankeschön fürs Verlinken! Du hast ein schönes Thema gewählt, es hat Spaß gemacht, sich all die unterschiedlichen Beiträge durchzulesen und sich inspirieren zu lassen.
LöschenHerzliche Grüße aus der Ferne!
Ich mag das sehr. Du gehst oft sehr konzeptionell an deine Themen raun und schafft es trotzdem, sehr poetische und ästhetische Sachen zu gestalten.
AntwortenLöschenGerade die suchenden und etwas tanzenden kurzen Stiche die die klare Schrift einbinden sind so passend zum Thema. Alles ist im Fluss und irgendwie nicht klar in Struktur zu bekommen.
Das ist ein Mahnmal wenn mal alles zu einfach daherkommt :)
Alles im Fluss - oder manchmal: Alles steckt im Schlamm...
LöschenDankeschön, Martina, das hast du schön gesagt, ich freu mich.
Welch wunderschöne Umsetzung und bewegenden Worte in dieser besonderen Zeit, die wir alle nicht so einfach wegstecken können. Ich hoffe auch sehr auf Frühling und Sonne und dass die Sorgen weniger werden ...
AntwortenLöschenLG Mirella
Danke, Mirella. Durchhalten, atmen, weitermachen. Wenn es wärmer wird und grüner und bunter, wird es sicher etwas einfacher.
LöschenZeitgemäß, poetisch schön und aufbauend.Ganz Du.
AntwortenLöschenViele Grüe, Karen
Dankeschön, Karen!
LöschenSo toll positiv. Ja, genau so sollte man derzeit leben. Und irgendwann kommt Frühling. Sehr schön umgesetzt. Und eine so tolle Aussage. Die vielen Schichten im Hintergrund werden durch diese freudige Routine überlagert. Toll.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ute
Danke, liebe Ute. Ich freu mich.
LöschenEine poetische textile Kombination ganz in Deinem Stil.
AntwortenLöschenIch sehe da den Beginn einer Stickring-galerie.
LG Ute
Ja, vielleicht sollte ich so etwas anfangen...
LöschenEin sehr einprägsames Bild für die vergangenen Monate, so viele Sorgen und Worte und Abwägungen, und alles in der grauen, dunkeln Zeit. Der erste Lockdown war leichter, weil Frühling war. Hier in Süddeutschland werden wir gerade getröstet durch die ersten warmen und sonnigen Tage, und das hebt die Stimmung sehr.
AntwortenLöschenIch drücke euch die Daumen, dass es auch bei euch bald Frühling wird und das Leben wieder leichter.
Liebe Grüße Christiane
Dankeschön, Christiane, das wünsche ich dir auch! Warm ist es hier noch gar nicht, aber dafür gibt es viele Sonnentage. Das ist schön!
LöschenDer Frühling kommt, mann kann wieder mehr raus und die Sonne hilft. Dein Stickrahmen passt so gut und wie die Stickschrift sich nur leicht abhebt. So wie ein Licht am Ende des Tunnels, die länger scheinende Sonne oder erste Blüten nach dem Winter.
AntwortenLöschenDer anonyme Brief spiegelt wohl die Ängste so vieler Menschen gerade wieder. Ja, Frühling bedeutet Hoffnung!
Liebe Grüße
Nina
Danke für deine Worte, liebe Nina.
LöschenOh Clara, so berührender, tiefgründiger Beitrag, und schön, dass Du doch einen zuversichtlichen Schluss ziehst. Liebe Grüße, Gabi (die erst heute zum Lesen und Kommentieren kommt...)
AntwortenLöschenDas ist doch verständlich, so wenig Zeit, wie du hattest...
LöschenDanke und liebe Grüße!