Sonntag, 28. Juni 2020

Stoffspielereien: Monogramme


Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat werden die Links mit den neuen Werken gesammelt - auch misslungene Versuche sind gern gesehen, zwecks Erfahrungsaustausch. Das Thema der Stoffspielereien im Juni lautet "Monogramme", und Gabi vom Blog Made with Blümchen sammelt alle Beiträge.

Ein Monogramm war laut Wikipedia ursprünglich ein Einzelbuchstabe. Später wurden oft die Anfangsbuchstaben des Vor- und Nachnamens kombiniert. Mein Beitrag besteht nicht nur aus dem "C" für meinen Vornamen (Clara), sondern auch aus den Anfangsbuchstaben der Namen meines Mannes, meiner Tochter und meines Sohnes. Zusammen ergibt das NCNB.

Dargestellt habe ich sie als Negativ-Buchstaben, die intuitiv umstickt wurden. Kennt Ihr die Stickkünstlerinnen Maricor/Maricar aus Sydney, Australien? Ich bin ein großer Bewunderer ihrer atemberaubenden Werke. Mein Monogramm ist definitiv von ihren Stickereien inspiriert, wenn auch bei weitem nicht so fein und kunstvoll. Ich glaube kaum, dass ihre Rückseiten so chaotisch aussehen wie meine...


Aus der bunten Stickerei habe ich ein eindeutig und unverwechselbar unserer Familie zugehöriges, ca. 26x17 cm großes Täschchen genäht. Darin werden wir auf unserer demnächst anstehenden großen Reise unsere Stoffmasken aufbewahren. Vielen Dank für das anregende Thema, Gabi!

Die nächsten Themen der Stoffspielereien lauten:
27.09.2020: "Texturen aus der Natur" bei Schnitt für Schnitt 
25.10.2020: "Textile Behältnisse" bei Feuerwerk by kaze
29.11.2020: "Skandinavien" bei Nähzimmerplaudereien
 

Donnerstag, 25. Juni 2020

Punkte! Punkte! Punkte!

Für Kleidungsstücke mit Punkten müsste es auf diesem Blog eigentlich ein eigenes Label geben. Die werden hier nämlich schon immer besonders gern genäht und getragen (siehe zum Beispiel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier...). Das neueste Punktewerk ist ein Kleid für das Mädchen aus altweißem Jersey, eine Miss Meadow aus der Ottobre 3/2014 in Größe 164, Länge 170. Nach diesem Schnitt gab es hier schon ein Katzen- und ein Wildbeerenkleid. bimbambuki mag nämlich nicht nur Punkte, sondern auch Fauna und Flora.

Montag, 22. Juni 2020

Blumen pressen (zum Zweiten)

Bei der letzten Stoffspielerei habe ich, vielleicht erinnert ihr euch, auf textile Art Blumen gepresst. Seitdem juckte es mich in den Fingern, diese Technik auf einem größeren Stück Stoff anzuwenden und das Ergebnis wie ein Stoffpanel zu verwenden - ein bisschen wie bei diesem T-Shirt, ebenfalls einem Stoffspielerei-Experiment. Aus einer alten schwarzen Hose meines Mannes habe ich die Rückseiten und zwei seitliche Vorderteile eines ärmellosen Tops (Grain Field aus der Ottobre 2/2015) geschnitten. Was noch fehlte, war ein ca. zwanzig Zentimeter breiter Streifen in der Mitte. Gerne hätte ich dafür den selben Stoff verwendet, aber er reichte nicht. Deshalb habe ich das Mittelteil aus einem alten schwarzem T-Shirt geschnitten.

Für die Blumen habe ich die Restetüte ausgekippt und wieder aus Blau-, Lila- und Grüntönen, ein bisschen Gelb und ein bisschen Braun Blütenblätter ausgeschnitten und mit einem Klebestift aufgeklebt. Darüber kam eine Lage weißer Tüll. Als ich mit dem Quilten anfing, war ich zuerst enttäuscht. weil die Nähte hässlich aussahen. Beim letzten Mal hatte ich für die Rückseite Filz verwendet, jetzt war da nur der dünne Jersey. Wenn Stickvlies da gewesen wäre, hätte ich es damit versucht, aber ich musste mit dem auskommen, was ich im Schrank hatte. Also habe ich ein Stück dünnen Baumwollstoff untergelegt und dann mit freien, vertikal verlaufenden Linien gequiltet.

Durch die drei Lagen ist das Panel etwas steifer geworden als beabsichtigt. Notiz an mich selbst (oder euch, falls ihr das auch einmal ausprobieren wollt): Das gequiltete Mittelteil ist ein bisschen breiter als der Abstand zwischen den Brustpunkten. Schöner fiele das Top, glaube ich, wenn es genauso breit oder schmaler wäre. Schöner fiele es natürlich auch, wenn man keinen festen Hosenstoff, sondern weicher fallendes Material verwenden würde. Egal. Ich freu mich, dass es mir gelungen ist, eine alte Hose und ein paar bunte Stoffschnipsel in so ein fröhliches Sommertop zu verwandeln. Und diese Technik bietet noch so viele Möglichkeite - als nächstes möchte ich mich an einem noch großformatigeren Muster versuchen...


Dienstag, 16. Juni 2020

Gequiltete Kimonojacke

Meine gequiltete Kimonojacke ist fertig. Hier und hier hatte ich von dem Projekt erzählt. Das Handquilten hat einige Zeit in Anspruch genommen, was mich aber nicht gestört hat. Handarbeiten kann so entspannend sein. Einzig das allmähliche Verblassen der mit Blei- und Buntstift aufgemalten Linien war unangenehm.

Wie schon gesagt - das Farbspektrum ist ganz anders als meine sonstigen Farben, aber die Jacke gefällt mir gut. Sie ist ganz leicht und bequem. Und die Taschen sind toll. Ich kann mir gut vorstellen, bald noch mal ein ähnliches Projekt anzufangen. Vielleicht ganz in Schwarz? Oder aus blauem Denim? Mal sehen...

Edit: Eine Nahaufnahme der Taschen für Siebensachen. Die aufgesetzten Taschen mit schräger Oberkante sieht man erst auf den zweiten Blick. Ich habe sie erst gequiltet und dann aufgenäht. Auf dem Foto sieht man auch das Futter der Jacke, eine schöne vergissmeinnichtblaue Viskose(?), in Begleitung von Mechthild in Gütersloh gekauft. Die schlammbraunen Dreiecke stammen übrigens aus zwei alten Hosen meines Mannes - die Jacke ist also zur Hälfte ein Recyclingprojekt.

Freitag, 12. Juni 2020

12 von 12 im Juni

Es ist Freitag, der 12. Juni, und deswegen gibt es hier wieder 12 Bilder meines Tages. Heute ist ein Feiertag in Russland. Ich kann also ausschlafen.

Vor dem Frühstück verziehe ich mich mit diesem Buch aufs Sofa. Von diesem Autor habe ich davor "Us" gelesen, was mir richtig RICHTIG gut gefallen hat.

Der Mann macht Rühreier und Toast zum Frühstück.

Weil ein Feiertag ist, haben die Kinder auch keinen Fernunterricht. Das Mädchen hat - aus eigenem Antrieb, ohne dass ich sie im geringsten dazu gedrängt hätte - von Hand eine Minidecke aus Hexagonen für ihr Kuscheltier genäht. Heute sitzt sie zum ersten Mal in ihrem Leben an der Nähmaschine! Ich zeige ihr, wie man quiltet. Sie macht das toll.

Zum Mittagessen gibt es Braun mit Braun und Braun. Linsensuppe mit Möhren, Curry und Kokosmilch. Dazu Toast und Backerbsen.

Am Nachmittag gehen das Mädchen und ich spazieren. Es ist ein herrlicher Sommertag. Wir ziehen die Jacken aus, die Sonne streichelt unsere Haut, es weht ein leicht kühler Wind.

Seit ein paar Tagen gibt es hier in St. Petersburg keine Maskenpflicht mehr. Seitdem hat man draußen noch mehr das Gefühl, als gäbe es kein Covid-19. Die meisten Leute verhalten sich wie vor der Pandemie und achten nicht sonderlich aufs Abstandhalten.

Wir drehen eine Runde und unterhalten uns dabei.

Auf dem Rückweg kommen wir an einem kleinen Obstladen vorbei. Im Schaufenster liegen die schönsten dunklen Kirschen aus. Kurzentschlossen gehen wir hinein und kaufen ein Kilo davon.


Zu Hause setzen wir uns auf unsere Terrasse in die Sonne und essen die Kirschen. Sie schmecken köstlich. Auf einem Dach ein paar Straßen weiter sind neuerdings viele Leute unterwegs. Rooftop-Touren sind hier in St. Petersburg sehr beliebt. Ein Pärchen spaziert den gesamten Schornsteinfegersteg entlang. Das kann ich gar nicht mit ansehen.





Am späten Nachmittag machen wir eine Runde Sport.

Danach ist auch schon Zeit fürs Abendessen. Es gibt Bruschetta. Danach gucken wir "Schräger als Fiktion". Ich lade währenddessen meine Fotos hoch und schreibe diesen Post. Ein Extra-Bild vom Nachthimmel gibt es später auch noch - schließlich sind gerade die berühmten weißen Nächte...



00:30 Uhr.

Wie war euer Tag? Mehr 12 von 12 gibt es bei Caro.

12 von 12 im Juni 2019
12 von 12 im Juni 2018
12 von 12 im Juni 2017
12 von 12 im Juni 2016
12 von 12 im Juni 2015
12 von 12 im Juni 2014
12 von 12 im Juni 2013
12 von 12 im Juni 2012

Mittwoch, 10. Juni 2020

Sechs auf einen Streich

Aus verschieden großen Jerseyresten, einem mindestens siebzehn Jahre alten T-Shirt vom Mann (das taubenblaue), aussortierten Oberteilen von mir (die grauen Punkte, die gelben Blumen), dem Druck eines gekauften Kleinmädchen-T-Shirts (der süße Hund), Bündchenstoff in verschiedenen Farben und ein bisschen Stoffmalfarbe sind diese sechs Sommertops entstanden. Resterverwertung und Recycling, wie ich es liebe.

Links für den Jungen nach dem Schnitt Tools aus der Ottobre 3/2011 in Größe 152. Rechts für das Mädchen nach dem Schnitt Glow-Worm aus der Ottobre 4/2011 in Größe 158, Länge 164.

Montag, 8. Juni 2020

112 Songs

Von meinem Playlist 2020 Projekt habe ich eine ganze Weile nichts gezeigt. In der Zwischenzeit ist der lange erwartete Stoffnachschub angekommen. Die letzten Blöcke sind fertig geworden. Ich habe sie arrangiert, bis mir das Layout gefiel, und sie dann mit einem zwei Zentimeter breiten Sashing aneinandergenäht.


Baumwollvlies ist da, jetzt muss noch ein geeigneter Rückseitenstoff gefunden werden. Das Quilt-Sandwich möchte ich vor der Sommerpause fertigstellen, damit ich dieses Projekt auf unsere große Reise mitnehmen und zwischendurch daran arbeiten kann. Ich habe mir vorgenommen, wieder einmal von Hand zu quilten.

Eine Übersicht aller genähten Songs findet Ihr hier, und alle Blogposts zu diesem Projekt unter dem Label Playlist 2020 Quilt.

Montag, 1. Juni 2020

Me Made May: ein Rückblick

Der Me Made May ist vorbei. Zum vierten Mal war ich bei der Aktion von Zoe (So Zo... What Do You Know?) dabei, bei der es darum geht, einen Monat lang täglich (oder öfter als sonst) etwas Selbstgemachtes zu tragen. Ende April war ich noch unentschlossen, ob ich dieses Jahr mitmachen wollte. War das alles nicht viel zu banal und oberflächlich in diesen schwierigen Zeiten? Letztlich habe ich mich fürs Mitmachen entschieden und bin froh darüber. Es war schön, so viel Selbstgemachtes zu sehen, neue Leute zu treffen und mich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen. Es hat mich aufgemuntert und auf neue Ideen gebracht. Es war ein bisschen Normalität und ein bisschen Ablenkung von den täglichen Sorgen. Und es war eine Freude, so ein Feedback zu bekommen. Vielen Dank für all eure Herzen und netten Kommentare!

Am meisten Herzen gab es von euch für diese Kombinationen: 

- Dunkelgrünes Jerseykleid (eigener Schnitt) mit gekaufter Strickjacke und Ginkgo-Tasche (eigener Schnitt)
- Schwarz-weiß karierte Tunika (Modell M aus "Japanisches Modedesign zum Selbernähen - Kleider und Tops zum Kombinieren" von Yoshiko Tsukiori), Hose aus grauem Denim (Pencil Shape aus der Ottobre 5/2015) und Ginkgo-Tasche (eigener Schnitt)
- Schwarzes Jerseykleid mit weißen Pünktchen (eigener Schnitt)

Meine persönlichen Favoriten waren diese Outfits:

- Hellblaues Double Gauze Kleid (Ottobre 5/2015) und Tasche aus schwarzem Denim (eigener Schnitt)
- Besticktes T-Shirt aus grauem Baumwolljersey (Ottobre), gekaufte Strickjacke und Hose und Tasche im Zakka-Stil (eigener Schnitt)  
- Ursprünglich gemustertes, jetzt gefärbtes schwarzes Jerseykleid (Balloon von Tamanegi-kobo), grauer Fleece-Loop (eigener Schnitt) und Tasche mit Riesenpunkten (eigener Schnitt)
 
Nach letzterem Kleiderschnitt wird übrigens oft gefragt. Vor ein paar Jahren konnte man ihn kostenlos von der Tamanegi-kobo-Webseite herunterladen, aber anscheinend gibt es die leider nicht mehr. Ich persönlich habe nur noch den ausgedruckten Papierschnitt, nicht mehr die Datei.

Das Fotografieren war dieses Jahr einfacher. Musste ich in den vergangenen Jahren viele Bilder mit Selbstauslöser machen (2019, 2018, 2017), gab es dieses Mal meist jemanden in Reichweite, der ein Foto schießen konnte. Dafür sind wir oft einfach runter in den Hof gegangen und haben irgendeine schäbige alte Wand als Hintergrund benutzt. Ich finde es hilfreich, mich selbst aus einiger Entfernung zu sehen, um Farben, Schnitte, Proportionen besser beurteilen zu können. Geht euch das auch so?