Sie ist fertig, die vom Marimekko Kipale Circle Dress inspirierte Jacke. Wie hier geschrieben, hatte ich mich vor einiger Zeit in dieses Kleid verguckt und überlegt, ob ich mir ein ähnliches Kleidungsstück selber nähen könnte. All die verschiedenfarbigen Baumwollstoffe, die ich gefunden hatte, waren eher fest als weich fallend, deshalb habe ich mich für eine Jacke entschieden. Als Schnitt habe ich - wie bei meinem pinkfarbenen Mantel - Burda 03/2014-103 genommen, dieses Mal in gekürzter Version.
Mein Patchwork entspricht nicht 1:1 dem Marimekko-Vorbild, sondern erinnert
nur daran. Eine genaue Kopie wollte ich nicht. Nach ein paar Skizzen stand fest, wie es aussehen sollte.
Die vorderen Teile des Burdaschnitts habe ich mit Hilfe von Transparentpapier dupliziert, um sie später zu Schablonen zerschneiden zu können. Weil die Wiener Nähte meiner Meinung nach nicht zu den Kreissegmenten passten, habe ich die mittleren und seitlichen Schnitteile im unteren Bereich, wo sie sich aneinanderlegen lassen, zu einem Teil zusammengeklebt. Im Bereich der Brust, wo sie sich voneinander entfernen, ging das nicht, dort behielt ich sie - wie einen langen geschwungenen Abnäher - bei.
Die vorderen Teile des Burdaschnitts habe ich mit Hilfe von Transparentpapier dupliziert, um sie später zu Schablonen zerschneiden zu können. Weil die Wiener Nähte meiner Meinung nach nicht zu den Kreissegmenten passten, habe ich die mittleren und seitlichen Schnitteile im unteren Bereich, wo sie sich aneinanderlegen lassen, zu einem Teil zusammengeklebt. Im Bereich der Brust, wo sie sich voneinander entfernen, ging das nicht, dort behielt ich sie - wie einen langen geschwungenen Abnäher - bei.
Die einzelnen Teile des Musters wurden aus den verschiedenenfarbigen Stoffen ausgeschnitten, wie beim English Paper Piecing um die Papierschablonen geheftet und von Hand zusammengenäht. Das relativ feste Transparentpapier von der Rolle, das ich in Berlin bei Stoff & Stil gekauft hatte, eignete sich gut dafür - mit dünnem Seidenpapier hätte es nicht funktioniert.
Ich beschloss, dass ich nur die Vorderteile patchen würde. Für den Kragen, die Ärmel, die Rückseite und die Belege kaufte ich schwarzen Wollstoff. Um das dünne, knittrige, wenig robuste Patchwork jackentauglich zu machen, schnitt ich die Vorderteile jeweils auch aus Softshell zu, heftete die Schichten aufeinander und nähte sie von Hand mit parallel verlaufenden Linien zusammen. Erinnert ein bißchen an Sashiko, finde ich.
Als ich damit fertig war und die Jacke ganz normal zu Ende nähen wollte, stellte ich beim Aufeinanderstecken der Vorderteile an das Rückenteil (und erst in diesem Moment!!) fest, dass etwas nicht stimmte. Die Schulterlänge der Vorderteile war ein paar Zentimeter schmaler - was um Himmels willen war passiert?
Als ich den Papierschnitt wieder hervorgekramt hatte, erstarrte ich. Beim Nähen meines Mantels hatte ich einen Streifen vom mittleren Vorderteil abgeschnitten, um ein Schnitteil für den Beleg zu erhalten, und genau dieser schmale Streifen fehlte jetzt auf beiden Seiten...
Als ich den Papierschnitt wieder hervorgekramt hatte, erstarrte ich. Beim Nähen meines Mantels hatte ich einen Streifen vom mittleren Vorderteil abgeschnitten, um ein Schnitteil für den Beleg zu erhalten, und genau dieser schmale Streifen fehlte jetzt auf beiden Seiten...
Einen Moment lang hätte ich heulen können, aber stattdessen habe ich geflucht, den Streifen mit Tesafilm wieder angeklebt und mir geschworen, alle Teile eines Schnitts immer und wirklich immer zu kopieren.
Dann murkste ich den Übergang von Rücken- und Vorderteilen zurecht, zwängte den Kragen irgendwie daran und nähte die Jacke zu Ende. Schließen lässt sich nicht, dafür sind die Vorderteile zu knapp. Aber da sie sowieso nicht warm hält, finde ich das nicht so tragisch. Hier in St. Petersburg müssen wir eh bald wieder die Wintermäntel hervorholen...
Mehr Frauen in selbstgemachten Kleidungsstücken sieht man heute wieder auf dem Me Made Mittwoch Blog.
Oh je, solche Sachen passieren mir auch ab und an...Schön, dass es noch irgendwie geklappt hat, denn es wäre schade um deine leuchtende Patcharbeit!
AntwortenLöschenLG
Astrid
Wenn es sogar Dir passiert, dann bin ich beruhigt ;-)
LöschenSieht sensationell aus !
AntwortenLöschenOh Wow- auch wenn du dich mächtigst geärgert hast- ich kann sowas gar nicht und bewundere deine Nähsachen- was eine tolle Idee!
AntwortenLöschenLG Biggi
Die Jacke ist ein Traum!
AntwortenLöschenLG
Wiebke
Die Jacke sieht sehr edel aus, sehr besonders und elegant,
AntwortenLöschenLG Annett
Was bin ich froh, dass das auch den Besten passiert :-) die Jacke ist wirklich wunderschön geworden!
AntwortenLöschenViele Grüsse von Gabi, einem Marimekko-Fan
Danke für die Worte, ich fühle mich sehr geschmeichelt, aber ich weiß ja nicht... Ich lerne immer etwas dazu. Bei wirklich jedem Projekt!
LöschenHerzliche Grüße, so von einem Marimekko-Fan zum anderen...
So so toll! Ein ganz besonderes Kleidungsstück, ein echtes Unikat! Ich finde so toll, was Du nähst... :-)
AntwortenLöschenHerzlichst, Steffi
Danke, liebe Steffi!
LöschenGroßartig.
AntwortenLöschenSolche Jacken schließt man eh nicht, oder???
Liebe Grüße,
Sandra
Genau - das soll so!!
LöschenAn deiner Jacke läßt sich wieder gut ablesen, wie aufwendig und komplex nähen ist - für mich eines der Handwerke, das wirklich unterschätzt wird. Und wie fleißig muß man sein und wie konzentriert. Und wie feinmotorisch. Trotzdem blieben sie meist *arme Schneiderlein* und das bei so viel Mühe! Kompliment - sehr schön geworden, deine Jacke!
AntwortenLöschenDanke, liebe Micha. Konzentriert sollte man sein, ja. Vor allem am Anfang, wenn es wirklich drauf ankommt ;-)
LöschenDie Jacke ist toll und definitiv einzigartig! Eine gelungene Verbindung aus Stoffspielereien und Kleidung, das ist ja manchmal nicht so einfach. LG Christiane
AntwortenLöschenMeine Sorge war, dass es zu "selbstgebastelt" aussieht...
LöschenOh Gott! Was für ein Drama! Ich glaube, ich hätte nach so viel Arbeit geheult und alles in die Ecke geschmissen!!!!! Das Ergebnis ist beeindruckend schön! Und verschlossenen Jacken werden doch überbewertet…………*g*
AntwortenLöschenLG
Lina
Ich habe mir die Frage gestellt, ob ich noch mal irgendetwas auftrenne... von vorne beginne... aber im Bruchteil einer Sekunde war klar - NEIN! So verrückt bin ich nicht.
LöschenWow, wie toll!!! Superschön ist deine Jacke geworden und ein wirkliches Unikat.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Christine
So wunderschön! Das Murksen fällt beim Tragen nur Dir auf, fast geheult hätte ich an Deiner Stelle aber vermutlich auch. Tja, jetzt ist die Jacke eben noch ein Stückchen einzigartiger und letztendlich eine absolute Augenweide!
AntwortenLöschenMit liebem Gruß
Regina
Die Jacke ist ganz anders, als ich mir nach dem ersten Zeigen vorgestellt hatte, aber beeindruckend schön und sehr einzigartig. Ich nehme mir auch immer wieder vor, wirklich ALLE Teile ordentlich zu beschriften und doch habe ich eine Klarsichthülle voller Beläge, Saumstreifen etc. die irgendwo dazu gehören ...
AntwortenLöschenSonnige Grüße,
Malou
Nicht wahr, das sollte man... So viel Zeit kostet es dann letztlich doch nicht, und wenn man einen Schnitt mehrfach näht, ist es wirklich schlauer!
LöschenDie Jacke ist absolut einzigartig und wunderschön. Habe ich das richtig verstanden, das die Vorderteile komplett aus Softshell sind?
AntwortenLöschenOder nur unter den Patchworkbereichen?
LG Claudia
Stimmt, die (äußeren) Vorderteile sind komplett aus Softshell. Auf dem zweiten Foto sieht man, wie das Patchwork darauf geheftet wurde.
LöschenDer Softshell war einerseits gut, weil er Form und Stand gibt, aber andererseits ist er mir vor allem im Bereich des Kragens fast ein bißchen zu steif. Wieder was gelernt...
Wie geil ist das denn??? Bin schwer begeistert und ehrfürchtig vor solchen Projekten... lg Sarah
AntwortenLöschenDeine Jacke ist super schön geworden, ein richtiges Unikat.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Angy
Diese Jacke ist einfach wunderschön geworden - gratuliere! Liebe Grüße aus Wien, Irmi E.
AntwortenLöschenWirklich eine sehr schöne, einzigartige Jacke! Danke fürs Zeigen und die detaillierte Erläuterung, wie Du sie gemacht hast. Liebe Grüße, Manuela
AntwortenLöschenWas für eine wunderschöne Wahnsinns Arbeit!
AntwortenLöschenLieber Gruß
Elke
Liebe Leute, herzlichen Dank für die vielen schönen Kommentare! Ich freu mich riesig darüber.
AntwortenLöschenViele Grüße!
Mond
Wow, die sieht toll aus! VG Saskia
AntwortenLöschenSeit einiger Zeit schon beobachte ich aus der Ferne Dein Tun. Auf eine Jacke wäre ich allerdings nie gekommen. Große große Klasse!!!
AntwortenLöschenViele Grüße!
Spektakulär und tragisch zugleich. Die Absteppung ist genial geworden. Wie gut , dass Du die Jacke doch tragen kannst - vielleicht im Winter auch unter dem Mantel... LG Ina
AntwortenLöschenEinfach großartig, chapeau und es steckt echt viel Arbeit da drin.Deinen Schock kann ich mir gut vorstellen.Auch ohne Verschluß wird ei Jacke ihren großen Auftritte haben, denn ich bin mir sicher, dass sich da doch einige Köpfe drehen werden. Gern würde ich sie mal im Original sehen.
AntwortenLöschenliebe Grüße, Karen
Wirklich schön und für mich gehört diese ohne Verschluß. Ohweia, sowas passiert. Aber das beste daraus gemacht und ich finde diese wirklich schön. Das kastige passt dazu und ist ja auch ein wenig im Marimekko-Stil.
AntwortenLöschenwahnsinn! ist die jacke toll geworden !!! du bist so kreativ und hast so tolle ideen - es ist immer wieder eine große große freude dich bei deinen projekten begleiten zu dürfen ! ganz liebe grüße, bernadette
AntwortenLöschenDa hast du mit deinem untrüglichen Gefühl für Farbe und Form aber wunderbar gespielt!
AntwortenLöschenNachdem ich mich diese Woche durch diverse Winterschauen geklickt und geblättert habe, kann ich auch vermerken, dass deine quasi gequiltete Jacke sowas von im Trend ist...(nicht, dass das irgendwie Bedeutung hätte bei einem so zeitlosen Stück). Aber absolut einzigartig!
LG, Bele
Eine tolle Jacke. Sieht sehr extravagant aus. Und ja. Solche Missgeschicke passieren mir auch. Und da frag ich mich immer, wie.... kann man eigentlich sein??? Aber du hast es ja toll gelöst. LG Ute
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