Mittwoch, 21. Dezember 2016

Geschnitzt und gestempelt

Schon das 5. Jahr in Folge bedeutet die Adventszeit für mich unter anderem, dass mein Briefkasten gut gefüllt wird. Tabea Heinicker und Michaela Müller denken sich nämlich jedes Jahr um diese Zeit ein neues Projekt aus, bei dem sich 24 Teilnehmerinnen pro Gruppe an jeweils einem Tag etwas Selbstgemachtes per Post schicken. Das Thema und/oder die Methode und das Format werden dabei vorgegeben. Dieses Mal ging es ums Stempeln von selbst entworfenen und geschnittenen Rapportmustern, und gedruckt werden sollte auf Karton von Maxi-Postkarten-Größe (235 x 125 mm).

Ich hatte noch nie zuvor einen Rapport-Stempel geschnitzt und musste erst einmal herausfinden, wie aus einem Rapport ein größeres Muster entsteht und wie man passende Übergänge herstellt.

Die Schlangenlinien und das blättrige Muster waren Probestempel, aber die stilisierte Pusteblume und den Pflastersteinkreis benutzte ich für meine Karte. Hier mit schwarzer Farbe auf weißes Papier gedruckt...



... und auf meinen Karten, die aus dickem bräunlichem Karton sind, mit weißer Gouachefarbe. Nach einer Handvoll Drucke musste ich die Stempel immer auswaschen, weil die feinen Linien mit Farbe gefüllt waren.

Die Pusteblume stempelte ich in die Mitte - und links und rechts gab es noch einen halben Pflastersteinkreis dazu. Mittlerweile sind meine Karten hoffentlich überall angekommen. Über die Karten der Anderen aus meiner Gruppe habe ich mich riesig gefreut. Habt lieben Dank dafür! Was für eine fabelhafte Aktion das wieder war. Was für wunderschöne kleine Kunstwerke dabei entstanden sind. Bei Tabea könnt Ihr sie alle ansehen.

Und damit, am dunkelsten Tag dieses Jahres, in dieser traurigen Zeit, verabschiede ich mich in eine zwei- oder dreiwöchige Blogpause. Habt ein friedliches Fest mit Euren Lieben, rutscht gut nach 2017 und bleibt gesund und munter.

Freitag, 16. Dezember 2016

Freitags | Rebus #118

Jeden Freitag suchen wir hier ein Buch, einen Film, ein Lied, einen Ort, einen Gegenstand, eine Person oder ein Tier, versteckt in einem oder mehreren Bildern. Wer gerne rät, ist herzlich dazu eingeladen. Eure Kommentare bleiben verdeckt und werden gegen Abend veröffentlicht. Unter allen richtigen Antworten verlose ich ein virtuelles Bienchen - und wer drei Bienchen gesammelt hat, bekommt von mir eine kleine Überraschung per Post.

Heute suchen wir ein Weihnachstlied - aber ein anderes Lied als vor drei Jahren (übrigens eins meiner persönlichen Lieblingsrätsel ever). Das Rebus von heute ist das letzte des Jahres. Ich hoffe, Euch hat das Raten Spaß gemacht, für mich war es jedes Mal eine Riesenfreude, Eure Kommentare zu lesen. Herzlichen Dank für Euer Mitmachen! Wenn Ihr Lust habt, geht es 2017 weiter...

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Wo die wilden Kerle wohnen

Henri aus der Ottobre 01/2011 mit geänderten Taschen habe ich schon oft genäht, weil er ein guter Basic-Schnitt ist und der Stehkragen besser unter eine dicke Winterjacke passt als eine Kapuze. Hier in Größe 128 aus dunkelblauem Fleece und Ärmeln aus dem coolen grauen Jersey "Hinter der Hecke" von Lillestoff. Hinter der Hecke wohnen offenbar lauter wilde Kerle, und damit dem wildesten Kerl von allen nicht die Arme frieren, habe ich den Stoff innenseitig mit Fleece verstärkt.


Alle Henris zusammen gibt es hier zu sehen.

Montag, 12. Dezember 2016

12 von 12 im Dezember

Es ist Montag, der 12. Dezember, und wie an (fast) jedem 12. des Monats gibt es hier wieder 12 Bilder des Tages. Die dunkelste Zeit des Jahres haben wir fast erreicht. Zehn Tage noch, dann geht es langsam wieder aufwärts. Zum Frühstück gibt es für mich heute getoastetes Weißbrot mit Feigenmarmelade, Kaffee, einen Apfel und einen selbstgebackenen Tannenbaumkeks.

In den letzten Tagen und Wochen hatten wir, was das Wetter betrifft, eine launige Mischung aus Schnee, Tauwetter, Frost, Matsch und Glatteis, die das Vorwärtskommen mühsam und teilweise gefährlich gestaltet hat. Neulich bin ich ausgerutscht und in hohem Bogen mit dem Steiß auf den Boden geknallt. Heute kann man endlich mal wieder gut zu Fuß laufen.

Ich gehe zur Bushaltestelle und fahre mit dem 22-er zum Hotel Angleterre. Um viertel vor zehn ist es endlich hell, und heute ist sogar ein Tag, an dem die Sonne etwas hervorkommt. Die Kuppel der Isaaks-Kathedrale leuchtet in der Morgensonne. Heute hat man sicher einen tollen Blick von der Collonade. Es ist kalt und klar, ein schöner Wintertag.

Der Club, in dem ich ehrenamtlich tätig bin, hat heute seine monatliche Hauptversammlung. Nach dem Weihnachtsbasar Ende November, bei dem wir mit allerlei Aufwand und Mühe eine beträchtliche Summe für wohltätige Zwecke erarbeitet haben, sieht dieses Treffen heute anders aus als sonst: Im Kino Angleterre findet eine morgendliche Filmvorführung statt.

Wir sehen "Дама Пик" (The Queen of Spades), einen Film des russischen Regisseurs Pavel Lungin, der dieses Jahr in die Kinos gekommen ist. Es wird die russische Version gezeigt, mit englischen Untertiteln. Sonst hätte ich kaum etwas verstanden. Der Film ist beeindruckend, fesselnd, aber auch sehr krass. Am Ende verstecke ich mich hinter meinem Schal, statt zu gucken.

Nach dem Film essen viele von uns noch zusammen Mittag im Restaurant des Hotels. Es gibt Caesar Salat, Arancine mit Mozzarella und Tomatensauce und als Nachtisch Schokoladenfondant mit Vanilleeis. Danach mache ich mich gemeinsam mit einer Freundin auf den Heimweg. Es ist erst kurz nach zwei, aber das Licht wird schon wieder weniger.

Russische und russlanddeutsche Frauen sind dafür berühmt, auch im tiefsten Winter schick und sehr feminin gekleidet zu sein. Das trifft auch für diese Freundin zu. Selbst bei -5 ° Celsius, wie am heutigen Tag. Schön anzusehen sind sie! Das sage sogar ich, als Frau. (Ich bin natürlich die in der Hose, den dicken Strümpfen und den derben Boots.)

Auf dem Weg von der Bushaltestelle nach Hause komme ich an dieser yarngebombten Ladentür vorbei: "Aber bei uns ist es warm!"

Um drei Uhr wird es schon wieder dämmrig...



Ich hole die Kinder ab. Zu Hause machen wir es uns auf der Galerie gemütlich und spielen ein bißchen Monopoly (bis der Junge die 4000 Mark, die er gerade erst durchs Über-Los-Gehen bekommen hat, als Einkommenssteuer an die Bank zahlen muss und vor lauter Frust in Tränen ausbricht) und danach eine Runde Lotti Karotti. Der Junge fällt als erster ins Loch und hat daraufhin keine Lust mehr.





Als der Mann von der Arbeit kommt, spielt er mit den Kindern, damit ich meine Bilder sortieren und bearbeiten kann. Und kümmert sich dann auch noch - großartigerweise - um das Abendbrot (er kennt das schon, am 12. des Monats). Danach gehen die Kinder ins Bett, wir arbeiten noch ein bißchen am Computer, und jetzt gleich werden wir uns eine Folge "The Good Wife" genehmigen. Und wie war Euer Tag?





Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro.

12 von 12 im Dezember 2015
12 von 12 im Dezember 2014

Freitag, 9. Dezember 2016

Freitags | Rebus #117

Jeden Freitag suchen wir hier ein Buch, einen Film, ein Lied, einen Ort, einen Gegenstand, eine Person oder ein Tier, versteckt in einem oder mehreren Bildern. Wer gerne rät, ist herzlich dazu eingeladen. Eure Kommentare bleiben verdeckt und werden gegen Abend veröffentlicht. Unter allen richtigen Antworten verlose ich ein virtuelles Bienchen - und wer drei Bienchen gesammelt hat, bekommt von mir eine kleine Überraschung per Post.

Gesucht wird heute der Originatitel eines britischen Films. Den Hauptdarsteller kennt jeder, wobei er für diese Rolle nur einen Bruchteil der Aufmerksamkeit bekommen hat, die ihm für seine Leistungen im Namen ihrer Majestät in gewissen Blockbustern zuteil wurde. Zu unrecht, finde ich. Denn bei diesem Film handelt sich um ein lange in Erinnerung bleibendes, aufwühlendes Drama mit schöner Kamera und Musik. Habt Ihr es gesehen?

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Kleine Insel Wildbeere

Ein seltsamer Titel, aber der schöne Kokka-Stoff hat auch einen schrägen Namen: Pikku Saari Metsamarjoja Double Gauze Navy Blue, entworfen von Eri Shimatsuka. "Pikku saari", behauptet der G**gle Übersetzer, sei finnisch und bedeute "Kleine Insel". "Metsamarjoja" heiße auf deutsch "wild berry". Ah ja. Ist Kokka nicht ein japanisches Unternehmen...? 

Eine schnelle Recherche ergibt: Die Designerin, Eri Shimatsuka, stammt aus Japan, lebt aber seit 2007 in Finnland. Sie ist mir auf den ersten Blick sympathisch, und am liebsten würde ich jetzt, hätte ich mir kein temporäres Kaufverbot auferlegt, einen ganzen Berg von ihr entworfener Stoffe kaufen.

Kleid "Miss Meadow" aus der (finnischen Zeitschrift mit dem italienischen Namen) Ottobre 3/2014 für das Mädchen, Größe 140, aus Double Gauze mit orange-weißem Punkteschrägband und unsichtbarem Reißverschluss auf der Rückseite.

Montag, 5. Dezember 2016

Schwarz-Weiß-Quilt: Fertig!

Mein Beitrag zu unserem Gemeinschaftsprojekt Schwarz-Weiß-Quilt ist fertig! Ein dickes Dankeschön an meine Mitstreiterinnen Regula, Fränzi, Olga, Monika, Alexa, Claudia, Babette, Frau Zuckerrübchen, Marietta, Wiebke und Floh, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen und niemals so aufregend und schön geworden wäre. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Nach und nach werdet Ihr unten auch die Beiträge der anderen Teilnehmerinnen sehen können...

Das Projekt funktionierte so: Jede von uns entwarf einen 27x27 cm großen Block und nähte ihn zwölf Mal, elf Mal für die anderen Quilterinnen und einmal für sich selbst. Die einzige Vorgabe war, dass er ein Patchwork aus schwarzen und weißen Baumwollstoffen sein sollte. Mein Block zum Beispiel zeigt drei tanzende Rauten. Bis Ende September trudelten per Post (hier und hier zu sehen) die Blöcke der Anderen ein. Dieser erste Teil des Projekts war einfach herrlich - elf Mal einen Umschlag im Briefkasten zu finden, ihn voller Spannung zu öffnen und staunend und begeistert den Block herauszuziehen.

Als alle Blöcke eingetroffen waren, begann der zweite, ebenfalls tolle Teil des Projekts: Aus den zwölf Teilen konnte nun jede von uns ihren eigenen einzigartigen Schwarz-Weiß-Quilt zusammenzustellen. Wie, war jeder selbst überlassen. Man konnte die Blöcke ergänzen, kombinieren, mit einem Rand versehen oder weitere Blöcke hinzufügen. Nachdem ich eine Weile lang Papierstücke hin und her geschoben hatte, setzte ich mich an den Rechner und entwarf dort weiter. Letztlich habe ich mich für ein Layout entschieden, bei dem die Blöcke so arrangiert werden, dass ihr Design ineinander fließt und sie Teil eines Ganzen werden.

Der Einfachheit halber habe ich wieder auf die Streifen-Methode zurückgegriffen. Dafür teilt man den Quilt in Streifen, die erst gequiltet und dann zusammengesetzt werden. Ich habe nur eine normale Nähmaschine und mag es gar nicht, wenn sich zuviel Stoff darunter türmt und das Quilten anstregend wird. Streifen Nr. 1 ist ca. 27 cm, Streifen Nr. 2 37 cm und Streifen Nr. 3 52 cm breit. Das sind Abmessungen, die man gut handeln kann. Die fertige Decke ist ca. 112 x 180 cm groß.

Als erstes wurden die einzelnen Streifen hergestellt. Die Zwischenräume zwischen den Blöcken habe ich mit schwarzen und weißen, teilweise dem Design der Blöcke folgendem Patchwork gefüllt. Der fertige Streifen wurde dann auf Thinsulate-Vlies und den Rückseitenstreifen gesteckt und mit einfachen geraden weißen Linien gequiltet. Damit sie parallel laufen, habe ich alle 2 cm eine Linie mit Kreide vorgezeichnet und die dazwischen nach Augenmaß genäht.

Am Rand des Streifens habe ich einige Zentimeter ungequiltet gelassen, um dort den nächsten Streifen ansetzen und die Naht auf der Rückseite verdecken zu können. Vor dem Aneinandernähen wurden die Rückseitenstoffe umgeklappt und festgesteckt, damit sie nicht versehentlich mitgefasst wurden. Als die beiden Streifen verbunden waren, habe ich die Rückseitenstoffe eingeschlagen übereinandergelegt, geheftet und schließlich durch die Quiltnähte in dieser Lage befestigt.

Die Rückseite besteht aus lauter wunderbaren schwarz-weiß gemusterten Stoffen. Erst habe ich gezögert, sie zu verwenden, dann aber gedacht, dass bei einem so aufwendigen Projekt auch die Rückseite schön sein sollte. Weil die Länge der Stoffe nicht reichte, habe ich jeweils mehrere zusammengefügt, um auf die Größe der Streifen meines Tops zu kommen. Auch hinten gibt es also - passenderweise - ein schwarz-weißes Patchwork zu sehen.

Nachdem Streifen Nr. 2 und Streifen Nr. 3 miteinander verbunden waren, hatte die Decke schon ordentliche Ausmaße angenommen und die Handhabung wurde allmählich mühsamer. Jetzt wurde noch der schmalste Streifen, Nr- 1, angenäht, der ebenfalls schon bis auf den Ansatzbereich fertig gequiltet war. Hier sieht man den umgeklappten Rückseitenstoff, der nach dem Nähen zurückgeschlagen, festgesteckt und von Hand festgeheftet wird.

Mit den noch fehlenden Quiltnähten im Übergangsbereich wird die Rückseite mit der Vorderseite verbunden. Diese Methode habe ich hier zum ersten Mal probiert, und sie gefällt mir gut. Die Übergänge zwischen den einzelnen Streifen sind auf der Vorderseite nahezu unsichtbar und auch auf der Rückseite unauffälliger und um Welten schöner als bei dem Verdecken mit Schrägband, wie ich es bei meiner grünen Dreieckesdecke gemacht habe.

Für den Rand wollte ich dieses Mal kein fertiges Schrägband verwenden. Also habe ich aus einem der schwarz-weiß gemusterten Stoffe selbst Schrägband hergestellt. Das war gar nicht so schrecklich aufwendig, wie man annehmen könnte, und man braucht auch keine Unmengen an Stoff dafür. Ich habe das Band von vorne mit der Maschine angenäht, umgeschlagen und auf der Rückseite von Hand festgenäht. Fertig, in die Waschmaschine damit - und ab in den Schnee zum Fotografieren. Oh, ich mag sie, diese Decke...



Nach und nach werdet Ihr hier auch die Projekte der anderen Teilnehmerinnen sehen können:

Fränzi | Verflixxt & zugenäht 
Babette 
Marietta | H-M&C 
Jennifer | Frau Zuckerrübchen

Freitag, 2. Dezember 2016

Freitags | Rebus #116

Jeden Freitag suchen wir hier ein Buch, einen Film, ein Lied, einen Ort, einen Gegenstand, eine Person oder ein Tier, versteckt in einem oder mehreren Bildern. Wer gerne rät, ist herzlich dazu eingeladen. Eure Kommentare bleiben verdeckt und werden gegen Abend veröffentlicht. Unter allen richtigen Antworten verlose ich ein virtuelles Bienchen - und wer drei Bienchen gesammelt hat, bekommt von mir eine kleine Überraschung per Post.

Heute suchen wir einen allgemein bekannten, ziemlich dicken Schmöker, der mir neulich nochmal in die Hände gefallen ist...