Es ist Freitag, der 12. August. Wie an (fast) jedem 12. des Monats gibt es hier wieder 12 Bilder des Tages - heute sogar mitten aus der extra dafür unterbrochenen Sommerpause. Außerdem nicht aus St. Petersburg, sondern aus meiner kleinen Heimatstadt in Ostwestfalen. Wir sind seit fast sechs Wochen fort von zu Hause, haben unsere Familien und Freunde hier und in Berlin besucht und viele schöne Sachen erlebt - und allmählich freue ich mich darauf, bald nicht mehr aus dem Koffer zu leben.
Morgens wacht als erstes der Junge auf und geht hinunter zu seinem Opa. Dann komme ich, dann der Mann und schließlich das Mädchen. Meine Mutter erscheint erst, als alle schon gefrühstückt haben (nach einem kleinen Nickerchen wohlgemerkt, denn in Wirklichkeit war sie schon um sechs wach, hat einen Berg Wäsche gebügelt und dann noch 80 Minuten auf dem Ergometer gestrampelt).
Eigentlich ist ja Hochsommer, aber das Wetter spielt nicht ganz mit. Immerhin ist es mäßig warm und regnet nur leicht. Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang durch das Wäldchen hinter dem Haus.
Das Mädchen demonstriert uns hier, wie man Brennesseln anfassen kann, ohne dass es weh tut.
Unterwegs zählen wir die Schnecken, die überall herumkriechen (30 Stück, bis wir wieder zu Hause sind).
Wieder zu Hause, lese ich dem Jungen aus einem alten Was-Ist-Was-Buch vor. Erschienen 1979, ein Buch meiner Kindheit. Da ich mich nie sonderlich für die Eiszeit interessiert habe, gehört es wohl meinem Bruder.
Die Kinder spielen eine Runde Mau-Mau.
Zum Mittagessen kocht meine Mutter italienisch-deutsch-koreanisch: Es gibt Spaghetti, Tomatensauce, Gurkensalat mit Schnittlauch, Möhren, scharfes Zucchinigemüse und koreanisch eingelegte Gurken mit Chili, Knoblauch und Sesam. Es schmeckt köstlich, wie immer wenn meine Mutter kocht.
Nach dem Mittagessen gehen wir in die Stadt und besorgen Schulmaterial. Hefter, Schere, Füller, Filzstifte, Knete, Buntpapier, das ganze Sortiment. Wir haben demnächst zwei Schulkinder: der Junge wird im September eingeschult! Auf dem Rückweg kaufen wir uns (wie früher oft) bei "Kochlöffel" eine Portion Pommes. Die waren mal sehr lecker - heute schmecken sie mir gar nicht. Weil ich die Kamera vergessen habe, gibt's kein Beweisfoto.
Zu Hause klart der Himmel auf. Der Garten leuchtet in der Abendsonne.
Das Mädchen widmet sich ihrer abendlichen Aufgabe: Schnecken sammeln. (Etwas schneckenlastig, diese 12 von 12, bitte entschuldigt.) Sie findet Dutzende, wie jeden Tag. Weil meine Eltern es nicht übers Herz bringen, werden die Schnecken bei ihnen nicht vergiftet oder anderweitig umgebracht, sondern bloß in hohem Bogen über den Gartenzaun in den Wald geworfen. Ob das sinnvoll ist, wäre zu diskutieren - ich finde es sympathisch.
Dann wird es allmählich Abend. Bevor sie in die Badewanne gesteckt werden, lümmelt der Junge genüsslich auf dem Boden herum und spielt mit seinen Playmobilpolizisten, und das Mädchen liest ein Buch. Währenddessen schreibe ich schnell diesen Post. Am Montag fliegen wir zurück nach St.
Petersburg - und dann geht es irgendwann auch hier auf dem Blog weiter. Liebe
Grüße und bis bald!
Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro.
12 von 12 im August 2015
Wow, noch ein Schulkind!
AntwortenLöschenund das mit den Schnecken ist nett, und immerhin werden sie ja auch nicht zu den Nachbarn geworfen…
Ganz liebe Grüße an alle!
Auch wenn das Wetter nicht ganz nach Wunsch ist( bei uns auch nicht), es macht ein saftiges Grün...
AntwortenLöschenKoreanisch-italienisch-deutsch klingt fabelhaft!
Liebe Grüße und schöne Ferien noch,Taija
Noch ein frisch gebackenes Schulkind, wie schön. Liebe Grüße und Auf Wiederlesen demnächst ;-) Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenDas mit den Schnecken finde ich lustig und sympatisch, allerdings auch etwas sinnlos. Ganz langsam kommen die bestimm zurück. Mein Vater fährt die gesammelten Schnecken immer mit dem Rad weg, auf eine Mainwiese und hofft das der knappe Kilometer für sie unüberwindlich ist ;-)
AntwortenLöschenLG Jennifer
Wo in OWL ist denn deine Heimat? (Regen-) Grüße aus PB! Kerstin
AntwortenLöschenSchade, dass das Wetter so bescheiden ist. Aber wie es aussieht, geniesst ihr die Zeit trotzdem.
AntwortenLöschenGute Rückreise nach St. Petersburg
LG
Wiebke
...ich bin wirklich froh, dass ich nur ganz vereinzelt Schnecken im Garten habe, vergiften könnte ich sie auch nicht...das Mittagessen sieht so lecker aus...kommt gut wieder nach Hause,
AntwortenLöschenliebe Grüße
Birgitt
Ich mag deinen Blickwinkel!
AntwortenLöschenGute Heimreise!
Astrid
über schnecken könnte ich auch diverse posts schreiben...
AntwortenLöschenschön, dein heimatbericht!
liebe grüße und guten flug!
mano
Etwas feucht sieht es aus, aber gleichzeitig auch sehr heimelig-gemütlich! Schöne Rückreise euch ins neue Zuhause!
AntwortenLöschenSeit ich "Das Geräusch einer Schnecke beim Essen" gelesen habe, hat sich mein Blick auf diese Tiere komplett verändert und so finde ich die Umsiedelung sehr löblich...
AntwortenLöschenOh, diese Tafel sieht so fein und einladend aus, eine köstlich klingende Mischung.
Eine gute Heimkehr und den beiden Schulkindern einen guten Start, herzliche Grüße, Nina
Ich freue mich schon über das Ende der wohlverdienten Pause.
AntwortenLöschenEine gute Rück- und Heimkehr nach Sankt Petersburg wünscht
Regina
Ich liebe diese Tagesdokumentationen und Einblicke ins Familienleben.
AntwortenLöschenWir waren am vergangene Wochenende auch bei meinen Eltern über Nacht.
Ich mag das ... plötzlich ist das Haus ein Mehrgenerationenhaus. :-)
LG Bine
Auch wenn es wettertechnisch nicht so gut war, sieht es doch nach einer tollen Zeit aus! (in Kopenhagen war es auch sehr durchwachsen). Das Essen deiner Mutter klingt gut, das würde mir sicher auch schmecken. Schöne Grüße aus Berlin + gute Reise! Wiebke
AntwortenLöschenurks urks urks. ich finde nacktschnecken soooooo urks. aber ja, auch hier werden sie eher über den zaun geschleudert ;). der sommer war ja wohl nicht so prall - aber jajajaja, wir machen wie immer das beste draus. sei gegrüsst aus dem f-hain!
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