Es ist Montag, der 12. Oktober, und deswegen gibt es wieder 12 Bilder des Tages. Guten Morgen! Ich frühstücke in Ruhe, nachdem der Mann und die Kinder aus dem Haus sind. Es gibt Müsli mit Joghurt und Birne und zwei Scheiben von dem leckeren frischen Brot vom Bäcker um die Ecke.
Heute steht nichts auf dem Terminkalender, kein Russischunterricht, kein Herbstfest, kein Großreinemachen. Deswegen unternehme ich einen kleinen Ausflug auf die Petrograder Seite, um etwas von dem Wollstoff für meine
Winterjacke nachzukaufen. Sonst reicht er nicht für die Kapuze.
Ich laufe zur nächsten U-Bahnstation. Die St. Petersburger Metro ist berühmt für ihre langen Rolltreppen, sie ist eine der tiefgelegensten U-Bahnen der Welt. Sie ist schnell (man muss nicht länger als zwei Minuten auf den nächsten Zug warten) und günstig (eine Fahrt kostet 31 Rubel, das sind ungefähr 45 Cent).
Als ich angekommen bin, bummele ich den Bolshoy Prospekt entlang und suche den Stoffladen. Wo war er nochmal...?
In einer kleinen Nebenstraße finde ich ihn.
Nachdem ich den Stoff gekauft habe, esse ich in einem Café zu Mittag. Alleine, aber das kommt öfter vor, seit wir in St. Petersburg leben und ich nicht mehr arbeite. Ich bin gespannt, ob (und wenn ja, wann) ich hier ein freundliches Architekturbüro finde, das mich gebrauchen kann.
Weil das Wetter so schön ist, laufe ich über die Tuchkov-Brücke auf die andere Seite der Newa und dann wieder zurück zur Metro. Der Fluss glitzert in der Sonne, es ist frisch, aber nicht sehr kalt. In St. Petersburg ist der Himmel so weit, das mag ich.
An der anderen Seite angekommen, steige ich wieder in die Metro, und dann geht es zurück.
Auf dem Rückweg kaufe ich noch etwas ein. Brot, Pflaumen und Birnen. Und fürs Wohlbefinden Schokolade und eine koreanische Deep Detox Black Mask - wegen der hübschen Verpackung.
Nachmittag. Als es Zeit ist, mache ich mich auf den Weg, um die Kinder abzuholen. Die Sonne steht schon spürbar tiefer. Über zwei Monate lang werden die Tage noch kürzer! Im Winter bleibt es hier den größten Teil des Tages dunkel, darauf freue ich mich nicht.
Als die Kinder zu Hause sind, malen wir alle zusammen am Küchentisch. Dann kommt auch der Mann nach Hause. Er spielt mit dem Sohn Räuber und Polizist (und schafft es nebenbei, das Bett der Tochter zu zerstören, die deswegen heute nacht auf dem Boden schlafen muss, seufz).
Dann gibt es Abendessen. Und wie war Euer Tag? Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei
Caro.
12 von 12 im Oktober 2014