Mittwoch, 27. Juni 2018

Blau gedruckt

Eine Hilfsorganisation, die sich um verwaiste Jugendliche kümmert, die mit 17 Jahren die staatliche Fürsorge verlassen müssen, bietet hier in St. Petersburg kunsthandwerkliche Workshops an. Dort werden verschiedene Techniken vorgestellt, die man ausprobieren kann, und der zu errichtende Beitrag kommt der Hilfsorganisation zugute. Eine tolle Sache. Heute habe ich zum ersten Mal an einer derartigen мастеркласс teilgenommen. Es ging um Cyanotypie oder Eisenblaudruck.

Mitgebrachte Stoffstücke wurden mit einer grünen Lösung aus Ammoniumeisen(III)-Citrat und Kaliumferricyanid bestrichen. Allerdings mussten sie erst einmal komplett trocknen und konnten daher nicht sofort verwendet werden. Auf bereits grundierten Stoffstücken haben wir dann nach Belieben getrocknete Pflanzen, Gräser, Federn usw. verteilt (was mich an meinen Beitrag zur Sommerpost 2017 erinnert hat). Es gab auch die Möglichkeit, Fotos als Negativ auf Folie zu drucken und zu verwenden.

Einige aus unserer Gruppe, die an einem Keramik-Workshop teilgenommen hatten, haben sogar ihre getöpferten Stücke mit der lichtempfindlichen Lösung bestrichen und bedruckt. Sowohl die Keramiken als auch die Stoffe wurden mit Glas abgedeckt und 15 Minuten unter einer UV-Lampe belichtet. Nach dem Ausspülen unter fließendem Wasser und dem anschließenden Bad in 0,3%-iger Wasserstoffperoxid-Lösung kam dann die ganze Pracht des Blaudrucks zu Tage. Ein schönes Experiment!


4 Kommentare:

  1. wow! was für Farben!
    hier sind mir solche Workshops leider noch nirgends begegnet.
    Liebe Grüße aus dem Pariser Hochsommer!

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    1. Seltsam - ich hätte gedacht, in Paris gibt es alles...
      Viele liebe Grüße aus St. Petersburg, wo man sich an schönen Tagen unter der hoch stehenden Sonne einfach wunderbar fühlen kann...

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