Donnerstag, 12. November 2020

12 von 12 im November

Es ist Donnerstag, der 12. November, und deswegen gibt es hier (wie an fast jedem 12. des Monats, und das schon seit vielen Jahren) 12 Bilder des Tages. Nr. 1 zeigt ein Biologie-Experiment des Mädchens und im Hintergrund das regennasse Deck. Feinstes Novemberwetter.


In unserem Umkreis gibt es gerade leider mehrere Covid-Verdachtsfälle. Deswegen nehmen die Kinder am Online-Unterricht teil. Auch der Mann arbeitet heute von zu Hause aus. Nach dem Frühstück verzieht sich jeder in einen anderen Raum. In meinem Fall ist das das Arbeitszimmer.

Ich arbeite ein paar Stunden an einem Parka für das Mädchen nach einem neulich schon genähten Schnitt. Dann muss ich mich anderen Pflichten widmen. Wenn alle zu Hause sind, gibt es mittags warmes Essen, und bevor ich kochen kann, muss die Spülmaschine ausgeräumt werden.


Beim gestrigen virtuellen Nähkränzchen habe ich nach Vorschlägen gefragt, aber heute gibt es doch keine Gemüsepfannkuchen, sondern - ganz amerikanisch - Burger. Mit selbstgemachten Frikadellen, Tomaten, Salat, Käse, Sweet Relish, Ketchup und Senf schmecken sie der ganzen Familie.


Nach dem Essen gibt es einen Cappuccino und ein bisschen "Spelling Bee" der New York Times. Welche Wörter kann man aus den Buchstaben TWCAID+L bilden? Heute komme ich nicht sehr weit. Call, calla, clad, dial, dill, laid, lilac, tail, tall, till, wall, wild, will. Mehr fällt mir nicht ein.


Während der letzten Schulstunde der Kinder nähe ich den Parka fertig. Bei den letzten Arbeitsschritten geht alles mögliche schief. Ich schaffe es, erst durch die Gummikordel auf der Innenseite der Jacke und dann durch (!) eine metallene Öse zu nähen. Dabei bricht natürlich die Nadel ab.

Der Parka wird trotzdem fertig und gleich angezogen. Die Kinder und ich gehen draußen eine Runde drehen. Es ist kühl und grau. In den letzten Tagen haben viele Bäume ihre Blätter verloren. Viele waren leuchtend gelb, orange oder feuerrot. Ich werde sie vermissen, diese schönen Herbstfarben.


Wie anders es hier aussieht als an unserem vorherigen Wohnort. Wenn ich die Bilder von vor einem Jahr betrachte, kommt mir Sankt Petersburg immer noch viel vertrauter vor als unser jetziges Zuhause. Ankommen braucht Zeit, und in diesem verrückten Jahr ist das noch schwieriger als sonst.


Wir laufen zu einem nicht weit entfernten Park. Neulich haben wir hier ein Stinktier gesehen, das seelenruhig die Wiese überquerte und dann in einem angrenzenden Garten verschwand, während alle Leute auf seinem Weg quiekend zur Seite sprangen. Heute ist der Park menschenleer.  
 
Auf dem Rückweg beginnt es zu nieseln, und als wir zu Hause sind, wird es schon wieder dunkel. Ich mache mich daran, die ersten Bilder zu bearbeiten, und höre nebenbei Musik. Aber irgendwie kommen mir all meine Playlists gerade langweilig vor - habt Ihr einen Lieblingslied-Tipp für mich?



Der Mann und die Kinder kümmern sich gemeinsam ums Abendessen. Danach steht noch ein Zoom-Meeting mit anderen Eltern und der Schulleitung auf dem Programm. Mehr Bilder des Tages gibt es wieder bei Caro. Danke fürs Vorbeischauen! 
 
Edit: Das waren ja nur 11! Hier kommt noch ein 12. hinterher. Vom abendlichen Rotwein.

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24 Kommentare:

  1. Man liest es durch, dass das Ankommen etwas dauert, ist auch nur zu verständlich, verstärkt durch den geschichteschreibenden Virus. Ich hoffe, das Nähproblem samt gebrochener Nadel wurde unblutig gelöst, wäre bei mir so ein Klassiker ☺ Dann heute einen guten Wochenausklang, so ohne Zoom und Co und liebe Grüße
    Nina

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    1. Blut ist keins geflossen - aber ist es nicht verrückt, dass man es schafft, DURCH so eine schmale Metallöse zu nähen?! Das klappt natürlich nur, wenn man versucht, die Öse zu vermeiden.

      Liebe Grüße!

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  2. ein kleines bisschen trauer schwingt in deinem beitrag heute mit. aber ihr seid ja auch erst kurz in der neuen umgebung angekommen. du wirst sie dir bestimmt nach und nach erobern. ich hoffe sehr, dass jetzt auch in den usa die pandemie stärker bekämpft wird. die bilder von st petersburg schau ich mir aber immer gerne wieder an, du ganz bestimmt auch... diese stadt ist einfach so unglaublich schön.
    ganz liebe grüße, bleibt ihr alle gesund!!
    mano

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    1. Trauer nicht unbedingt, aber Melancholie, das schon. Manchmal komme ich mir vor, als lebte ich noch gar nicht 100%ig hier. Dieses Jahr ist einfach im wahrsten Sinne des Wortes verrückt.
      Bleib du auch gesund, liebe Grüße!

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  3. An die Zeitverschiebung muss ich mich erst mal gewöhnen, hab doch gestern Abend schon nach deinen 12 gesucht... Ja, verrücktes Jahr... Kommt weiter gut an und bleibt gesund 🧡 Viele Grüße über den großen Teich Ghislana

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    1. Tja, eine der Ersten bei den 12 von 12 werde ich die nächsten Jahre unmöglich sein. Wie schön, dass du mich trotz Zeitverschiebung weiter besuchst!
      Herzliche Grüße...

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  4. Hm. Ich denke auch, dass Corona das Ankommen erschwert und dann kommen die grauen kurzen Tage. Da ist die Grundstimmung schon gedeckter und nicht so enthusiastisch... Schönes Wochenende

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    1. Zum Glück gibt es zwischendurch immer wieder strahlende Sonnentage. Die helfen der Stimmung ungemein.
      Dir auch ein schönes Wochenende!

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  5. Hallo, ja besonders in diesen Zeiten wird einem das Ankommen nicht leicht gemacht. Ich bin wie schon in den Jahren davor immer wieder begeistert über deine Einträge egal aus welchem Land! Die aus Sankt Petersburg waren echt faszinierend für mich und mittlerweile steht die Stadt auch auf meiner to do Reiseliste. Aber jetzt bin ich Feuer und Flamme da ich ein großer USA Fan bin und auch schon da war.
    Und für deine Play List hätte ich die Josh Abbott Band mit "She`s like Texas" und Journey mit "Don`t Stop Believin".
    Vielleicht ist da ja was für dich dabei.
    Liebe Grüße aus Potsdam von Anke

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    1. Danke für deine Lieder, Anke! Die werde ich mir gleich raussuchen.
      Ich freu mich über deine Worte und dass ich dich auf St. Petersburg neugierig machen konnte. Fahr unbedingt hin, wenn man wieder sicher reisen kann. Es ist wirklich eine bezaubernde Stadt.
      Liebe Grüße nach Potsdam!

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  6. Das klingt nach einem recht entspannten, unaufgeregten Tag. (Aufregung gab's in den letzten Wochen und Monaten eh genug?) Ja, Ankommen dauert seine Zeit und lässt sich auch leider gar nicht beschleunigen. Da hilft nur Geduld und Gelassenheit, und Leben im Augenblick. Liebste Grüße, und bis bald wieder beim virtuellen Nähkränzchen! Gabi

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  7. Ich wünsche dir und deiner Familie ein rasches Ankommen!
    Liebe Grüße, Margarete

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  8. 1972, Uriah Heep, Easy living

    Geht bei mir IMMER!
    Rica

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  9. Sehr schöne Fotos, wie immer. Ich möchte Dir zum einen Agnes Obel empfehlen, eine dänische Sängerin, die in Berlin lebt. Und außerdem Hang Massive, die CD Luminous Emptiness. Auf youtube findest Du ein ganz fantastisches Video: https://www.youtube.com/watch?v=nvmOoSFhhJ4
    Ich liebe die beiden und ihre Musik. Auch sehr schön ist das neue Album (Serpentine Prison) von Matt Berninger (dem Sänger von The Nationals). Seine Stimme ist sehr einzigartig und das Album passt so schön in den November.
    Viele Grüße, Synnöve

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    1. So viele Tipps auf einmal. Vielen lieben Dank dafür! Ich habe gleich die Musiker auf Spotify rausgesucht und freu mich aufs Hören.
      Herzliche Novembergrüße!

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  10. Stimmt, das Ankommen dauert, und in diesem Jahr, wo Abstand halten und Rückzug ins Private angesagt ist, sowieso.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Genau, das erschwert das Auf-Andere-Zugehen. Ein verrückter Zustand. Hoffentlich nicht mehr allzu lange.

      Zitronige Grüße!

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  11. kt tunstall ist eine schottische sängerin, der song black horse and the cherry tree ist ein gute launemacher!

    liebe grüsse
    christa

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    1. Ach, das kenne ich sogar. Danke für die Erinnerung und viele Grüße!

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  12. Oje, online-Elternabende sind wahrscheinlich kaum zu übertreffen…
    Auf dass diese sonderbare Zeit bald ein Ende finde!
    Liebe Grüße in die Ferne!

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    1. In diesem Fall war es gut und informativ, zum Glück.
      Darauf proste ich auch!

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