Manche Projekte fliegen einem zu. Während ich auf eine Materiallieferung wartete, um den Playlist 2020 Quilt fertigstellen zu können, räumte ich den Stoffschrank auf. Viel Schwarz und Grau gab es dort, in Form von mehreren löchrigen Hosen und einem alten Rock, Resten von Patchworkprojekten, unterschiedlich großen Stücken Denim und Cord.
Nachdem ich meinem Mädchen neulich eine Tagesdecke für ihr Bett genäht hatte, war klar, dass irgendwann auch der Junge seinen eigenen Quilt bekommen musste. Gerecht ist gerecht. Ich skizzierte ein einfaches Layout aus 32 quadratischen Blöcken und begann, die Stoffreste zusammenzunähen. Ohne Plan, frei improvisiert, wie ich es so mag.
Irgendwann musste etwas Farbe her, damit es nicht trostlos wurde. In der Restetüte gab es Gelb und verschiedene Grün- und Blautöne, teilweise nur kleinste Schnipsel. Die fertigen Blöcke wurden hin- und hergeschoben, bis mir das Gesamtbild gefiel. Der Quilt hat eine Zwischenlage aus Baumwollquiltvlies und eine Rückseite aus dunkelgrauem Baumwollfleece. Er misst ca. 1,20x2,26 cm.
Ein Name musste noch gefunden werden. Weil mich der Quilt an Luftaufnahmen von Feldern, Wiesen und abgelegenen Höfen erinnert, kam ich irgendwann auf "Mitten im Nirgendwo". Das passt doch auch zu dieser seltsamen, ungewissen Zeit. An manchen Tagen fühle ich mich etwas verloren. In all dem Grau und Schwarz gibt es aber auch Buntes, das durch die Dunkelheit umso mehr leuchtet.
Mein Junge mag seinen Quilt, der jetzt zwischen Comics und Lego-Raumschiffen, Star Wars Büchern und Holzschwertern lebt...