Es ist Sonntag, der 12. Juli, und deswegen gibt es hier wieder 12 Bilder des Tages. Es sind die letzten aus St. Petersburg, dieser schönen Stadt, die mir so ans Herz gewachsen ist.
Frühstück mit Schinken- und Käsebroten, Ei, Kaffee und Kirschen. Danach bricht der Mann auf, um einer Bekannten etwas vorbeizubringen.
Mein täglicher Lieblingszeitvertreib ist gerade die NYT Spelling Bee. Ich finde insgesamt 18 20 verschiedene Wörter, das ist doch gar nicht schlecht.
Die Koffer müssen noch gepackt werden. Beim Rauslegen der Kleidungsstücke denke ich: So viel Selbstgenähtes, schön! Die Kimonojacke aus Crêpe, die graue Hose, das Sommertop mit Blumen, das weißgemusterte und das mit French Knots bestickte T-Shirt, die gequiltete Weste und so weiter...
Ich nehme die Kinderzeichnungen ab, die fünf Jahre lang an unserem Badezimmerspiegel gehangen haben. Als wir nach St. Petersburg kamen, ging das Mädchen erst in die erste Klasse und der Junge noch in den Kindergarten.
Zum Mittagessen koche ich - wie bei den letzten 12 von 12 - Linsensuppe, dieses Mal mit Kartoffeln und Möhren und gelbem Curry, aber ohne Kokosmilch. Dazu gibt es äußerst leckeres кельтский хлеб, ein schwarzes Vollkornbrot, das wir vermissen werden.
Am frühen Nachmittag gibt es erstmal nichts weiter zu tun. Also beschäftige ich mich ein bisschen mit einer kleinen Strickerei. Linke Maschen stricken kann ich noch aus meiner Kindheit.
Der Mann und der Junge gehen Fahrrad fahren. Das Mädchen und ich machen einen Spaziergang. Der Taurische Garten ist wieder geöffnet und - auch wenn es auf dem Bild nicht so aussehen mag - voller Menschen.
Wir weichen den Massen aus und suchen uns die einsamsten Wege. Ich erinnere mich daran, wie ich vor vielen Jahren einmal den Jungen aus diesem See klauben musste, als der beim Angeln (mit Stock und Bindfaden) reingeplumpst war.
Beim Suppekochen habe ich nebenbei letzte Mehl-, Butter- und Zuckerreste verbacken. Die Zitronenmuffins gibt es nachmittags zum Kaffee.
Später am Nachmittag gehen wir ein letztes Mal in die Sauna. Der Junge ist als Erster mit dem Duschen fertig und kümmert sich um das Abendbrot. Salat machen kann er gut.
Jetzt heißt es erst einmal tief Luft holen und die
nächste Zeit überstehen. Ein Umzug von einem Land in ein anderes in Zeiten einer weltweiten Pandemie ist nicht gerade ein Picknick. Es wird zweifelsohne nervenaufreibend
und stressig - aber
hoffentlich auch spannend und schön. Drückt mir bitte die Daumen, dass
alles gut über die Bühne geht. bimbambuki
verabschiedet sich jetzt in eine lange Sommerpause. Vielleicht lasse
ich zwischendurch mal auf Instagram von
mir hören. Bleibt gesund und munter und habt
einen schönen Sommer!