Heute ist Mittwoch, der 12. Februar, und wie an fast jedem 12. gibt es hier wieder 12 Bilder des Tages. Nr. 1: Gefrühstückt wird momentan nicht viel - nach einem Becher Milch und etwas Obst verziehen sich die Kinder ins Wohnzimmer und lesen noch ein bisschen, bis es Zeit ist, zur Schule aufzubrechen.
Um kurz nach neun mache ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Weil die Luft im Bus so schlecht ist, steige ich eine Station früher aus und laufe den Rest zu Fuß. In was für einer schönen Stadt ich wohne - hier im Bild: das "Haus des Buches", die Statue des Prinzen Kutuzov von Smolensk, die Blutskirche.
Neben den massiven Säulen der Kasaner Kathedrale entlang zu laufen, ist auch ein erhebender Anblick. Ich nehme mir vor, das alles ganz bewusst in mich aufzusaugen und zu genießen. Im Sommer ist unsere Zeit hier in St. Petersburg vorbei, und wir ziehen weiter.
Angekommen. Ich ziehe mich um fürs Ballettraining, das letzte Mal gemeinsam mit meiner französischen Bekannten Elodie. Anderthalb Stunden später mache ich mich geschafft auf den Heimweg, mit Zwischenstop im koreanischen Bistro "Bab Jib", wo ich mir das
бизнес ланч gönne.
Von dort aus laufe ich zu Fuß nach Hause. Unterwegs gehe ich bei einem Stoffladen vorbei. Ich habe eine Idee für ein neues Kleidungsstück und brauche dafür noch Material. Schwarzen Denim gibt es leider nicht mehr, deshalb nehme ich einen Meter schwarzen Baumwollstoff.
Zu Hause wird geduscht, Wäsche gewaschen und aufgeräumt. Dann ziehe ich mit einem Kaffee ins Arbeitszimmer und beginne ein neues Projekt, das mir in den letzten Tagen ganz unverhofft in den Sinn gekommen ist. Zwischendurch ein Snack: Lightly Salted Potatoe Chips.
Die Kinder kommen von der Schule, und plötzlich ist es trubelig. Das Mädchen zieht sich ins Kinderzimmer zurück und guckt eine Folge ihrer Lieblingsserie. Der Junge hat einen Freund mitgebracht, und später kommt noch ein zweiter. Ich mag es, wenn Leben in der Bude ist.
Ich probiere den "6 Minute Circle" aus, aber anstatt mir die Anleitung richtig durchzulesen und zu befolgen, hangele ich mich aus der Erinnerung von Schritt zu Schritt. Das klappt natürlich nur suboptimal. Beim zweiten Mal gelingt mir der Kreis trotzdem.
Der Himmel färbt sich, ein wunderbares Schauspiel.
Im Flur wird Fußball gespielt und Verstecken und irgendwas dazwischen.
Als der Mann von der Arbeit kommt, macht er (wie so oft am 12. des Monats) das Abendessen für unsere Kinder und die Gäste. Kurz später stehen zwei Väter in der Tür und holen ihren jeweiligen Sohn ab. Ich lade währenddessen meine 12er-Bilder hoch.
Die Tracking-Nummer, die ich seit gefühlten Ewigkeiten immer und immer wieder gecheckt habe, liefert auf einmal Neuigkeiten über Neuigkeiten. Ich kann es nicht fassen. E-Mails trudeln ein. Noch ist nicht alles in Sack und Türen, aber es scheint, dass doch noch alles klappt...
Dieser Abend wird für mich deshalb - anders als die der letzten Tage - wohl nicht angespannt und sorgenvoll, sondern angenehm und leicht. Ich schicke Euch liebe Grüße in die Ferne. Besonders an die, die von meinem Problem mitbekommen und mitgefiebert haben: Ricarda, Tanya, Anne, Mascha, meine russischen Quilterinnen. Vielen lieben Dank euch allen! Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei
Caro.