Donnerstag, 29. April 2021

Ganz vergessen

Aus irgendeinem Grund habe ich diese Jacke noch nie auf dem Blog gezeigt, und dabei ist sie schon letztes Jahr entstanden, nach meiner ersten Quiltjacke überhaupt und vor meiner Seventies-Patchwork-Jacke. Der Schnitt ist Scarab aus der Ottobre 5/2018. Anders als ihre Vorgängerin besteht sie nicht aus drei Lagen, sondern aus zweien. Außerdem ist die Innenseite kein gewebter Baumwollstoff, sondern Fleece. Dadurch fällt die Jacke weicher und trägt sich angenehmer.
 
Solche Quilt-Kreuzchen kennt Ihr von meinem Lemon und meinem Leaving Marks Quilt. Genau wie dort habe ich auch hier von Hand gequiltet. Ich liebe die Textur, die dadurch entsteht. Damit die Jacke nicht zu langweilig wird, habe ich an den Ärmeln einen Streifen Marimekko-Stoff angesetzt. Sie passt daher gut in die Me Made May Challenge #memademaymarimekko von Entropy Always Wins...

Dienstag, 27. April 2021

Cupcakes

"Kannst du mir mal ein T-Shirt nähen, auf dem LIFE IS HARD WITHOUT CUPCAKES steht?" fragte meine Tochter neulich. Kann ich. Dabei habe ich wieder mal gemerkt, dass ich Applikationen mag. Sie sind zeitaufwendig, machen aber Spaß. Sehen die Cupcakes nicht appetitlich aus?
 

Top "Golden Amber" (Ottobre 5/2018) aus dunkelblauem Baumwolljersey in Größe 34, gekürzt und mit verkleinerten Hals- und Armausschnitten, mit blauen Jerseystreifen eingefasst, Cupcake-Applikationen aus verschiedenen Baumwollstoffen, mit Pailletten, French Knots und Vorstichen bestickt.

Sonntag, 25. April 2021

Stoffspielereien: Fransen

Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat werden die Links mit den neuen Werken gesammelt - auch misslungene Versuche sind gern gesehen, zwecks Erfahrungsaustausch. Das Thema der Stoffspielereien im April lautet "Fransen", und Gabi vom Blog
made with Blümchen sammelt alle Beiträge. 
 
Für mein Experiment habe ich einen alten grauen fusseligen Pulli meiner Tochter verwendet. Als Inspiration diente mir ein Fransen-Pullover, den ich auf Pinterest gefunden hatte. Mit Klebeband klebte ich drei Bereiche auf der Vorderseite des Pullovers ab. Die Fransen wollte ich aus dünnem Satinband schneiden. Ich hatte von jeder der drei Farben drei Yards gekauft - viel, VIEL zu wenig, wie sich schnell herausstellte. Statt für Fransen über die gesamte Vorderseite hat es gerade mal für einen schmalen Bereich in der Mitte gereicht. 
 

Man hätte die einzelnen Fransen natürlich auf ein Band aufnähen und dieses dann auf dem Pullover applizieren könne. Mir gefiel an meiner Inspirationsquelle aber, dass die Fransen einzeln aus dem Stoff kamen. Ich fädelte das Band von vorne ein und ein Stückchen weiter wieder nach vorne aus und schnitt es dann ab, ohne es zu verknoten. Weil das Ganze sehr lose war, nähte ich zum Schluss mit einem Zickzackstich über diese Stellen. Dann schnitt ich die Fransen auf die richtige Länge. Ob meine Tochter den alten, jetzt aufgepimpten Pullover tragen wird, weiß ich nicht. Spaß hat es aber mal wieder gemacht. Danke für das schöne Thema, Gabi!

Dies sind die Stoffspielereien 2021:
31.01.2021: „Smocking“ bei Machwerk
28.02.2021: „Stoffschichten“ bei Stoffnotizen
28.03.2021: „Pop Art“ bei bimbambuki
25.04.2021: „Fransen“ bei made with Blümchen
30.05.2021: „Exotisch“ bei Petersilie & Co
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche

Mittwoch, 21. April 2021

Ein Reste-Rucksack

Seit wir in NY leben, gehe ich viel öfter als in den letzten Jahren spazieren oder wandern. Was mir bislang dabei fehlte, war ein Wanderrucksack - kein großer, geräumiger, funktionaler, in dem Jacken und Proviant und sonstiges transportiert werden können, sondern ein kleiner mit gerade genug Platz für Schlüssel, Telefon und eine kleine Wasserflasche.

So einen kleinen Rucksack habe ich mir jetzt aus lauter Resten genäht. Er ist ca. 24 cm breit, 26 cm hoch, 7 cm tief und ganz leicht. Den Schnitt habe ich beim Machen entwickelt. Ich mag es, bei jedem Teil zu überlegen, wie es idealerweise aussehen sollte, ob es dort eine Tasche geben und in welche Richtung der Reißverschluss öffnen sollte, und es dann entsprechend zu nähen.

Die Klappe auf der Vorderseite läuft nach unten leicht schmal zu. Das Patchwork habe ich - wieder improvisiert - aus vielen bunten Schnipseln zusammengesetzt, auf einen Rest Soft Shell geklebt, damit es wasserabweisend wird, und mit einer Rückseite aus dunkelbraunem Cord (Rest einer Hose) matchstick-gequiltet. Eingefasst ist die Klappe mit grauem Baumwoll-Schrägband.

Ansonsten besteht der Rucksack aus dunkelgrauem Funktionsstoff (Resten dieses Parkas), den ich rückseitig mit Soft Shell (Resten dieser Jacke) verstärkt habe. Gefüttert ist er mit grünem Baumwollstoff. Innen gibt es weitere Druckknopf-, Reißverschluss- und offene Taschen, einen Karabiner für die Schlüssel und ein breites Gummiband, das eine Wasserflasche hält. Auf der Rückseite habe ich oben und unten mit blauem Gurtband je zwei D-Ringe angebracht, an denen die Träger befestigt werden. Die muss ich noch nähen - bis dahin trage ich den Rucksack mit einem Lederband aus dem Fundus als Umhängetasche, das geht auch gut.

Sonntag, 18. April 2021

Du machst das gut

Eine kleine Erinnerung an mich selbst - immer noch in Krisenzeiten, immer noch nicht ganz angekommen in der Fremde, immer noch ohne konkreten Plan, wie es weitergehen soll, immer noch auf der Suche. Dafür mache ich das alles eigentlich ziemlich gut.

Donnerstag, 15. April 2021

Weiß auf weiß

In zwei Wochen ist der April um, und das bedeutet, dass es auf meinem Blog und Instagram wieder verstärkt selbstgenähte Kleidung zu sehen geben wird. Denn dann ist wieder Me Made May, und ich möchte zum 5. Mal an Zoe's Aktion teilzunehmen. Dieses Mal gibt es noch eine zusätzliche Challenge von Quilterin/Seamstress Hillary (Entropy Always Wins): Sie hat dazu aufgerufen, Selbstgemachtes aus Marimekko-Stoffen zu zeigen. Als Marimekko-Liebhaberin bin ich mit Vergnügen dabei - in meinem Schrank gibt es schon ein Top, einen Pullover, eine Bluse, eine Laptop-Tasche und eine Gürteltasche. Jetzt ist noch ein weiteres Top hinzugekommen.

Den Stoff würde man nicht auf den ersten Blick als Marimekko-Stoff erkennen. Es handelt sich um eine weiße, ziemlich feste, dicht gewebte aber leicht transparente Baumwolle, Ton-in-Ton mit einem weißen Muster bedruckt. Daraus habe ich mir ein Top mit überschnittenen Ärmeln genäht. Grundlage dafür war das Oberteil des Kleiderschnitts Japanese Flowers aus der Ottobre 2/2014, den ich etwas abgeändert habe. Weil ich nur einen halben Yard von dem Stoff gekauft hatte, ist es eher ein Crop Top als ein normales Oberteil geworden. Ob ich so etwas in meinem Alter noch tragen kann (oder sollte)? Ich probier's mal, im Laufe des Me Made May.

Montag, 12. April 2021

12 von 12 im April

Es ist Montag, der 12. April, und deswegen gibt es hier wieder 12 Bilder des Tages. Das Aufstehen um zwanzig vor sieben fällt nicht leicht, aber der Blick aus dem Küchenfenster macht einem gute Laune.
 
Heute ist der erste Schultag nach zwei Wochen Osterferien. Die Kinder fahren mit dem riesigen gelben Bus zur Schule. Ich bin zum ersten Mal seit langem wieder einen Tag alleine zu Hause.

Diese Tage sind etwas Besonderes - dies ist unser erster Frühling hier in NY und wir erleben die Jahreszeit hier gerade zum ersten Mal. Allmählich werden die Bäume grün und überall blüht und sprießt es.

Erst mache ich eine Runde Sport, dann frühstücke ich. Es gibt Kaffee, einen selbstgebackenen Blaubeer-Muffin und eine Handvoll Trauben. Sie sehen sauer aus, sind aber saftig, süß und kernlos.

Nachdem es letzte Woche schon so warm war, dass man keine Jacke brauchte, läuft heute wieder die Heizung und ich trage statt Flip Flops meine Bärentatzen aka die gefütterten Winter-Hausschuhe.

Nachdem ich von einem Termin außer Haus zurückgekehrt bin, appliziere ich einen Storm Trooper Helm von einem gekauften und zu klein gewordenen Schlafanzug auf ein neues T-Shirt für den Jungen.

Zu Mittag gibt es heute einfach Vollkornbrot mit Ei. Die Kinder kommen von der Schule und der Junge berichtet schon in der Tür stolz von den Noten, die er heute bekommen hat (dreimal eine 1!)

Das Mädchen verzieht sich in ihr Zimmer. Der Junge macht es sich mit einem Comic und einem selbstgemachten Bananen-Himbeer-Smoothie-Eis auf dem Boden gemütlich.


Später drehen die Kinder und ich eine Runde um die Häuser und unterhalten uns dabei. Überall blühen prächtige Magnolien, Sternmagnolien, Kirschbäume, es ist wundervoll.

mmh...

Wieder zu Hause machen wir uns Tee bzw. Kaffee, setzen uns an den Wohnzimmertisch und spielen ein neues Spiel, das noch keiner von uns kennt: Rummy, es macht allen Spaß.


Die Kinder kümmen sich heute ums Abendessen. Es gibt Suppe mit Erbsen, Ei und Glasnudeln und dazu Brot. Später gucken wir eine Folge der 3. Staffel von "Ultimate Beastmaster". Und wie war Euer Tag? Mehr 12 von 12 gibt es wieder bei Caro
 
12 von 12 im April 2019
12 von 12 im April 2018
12 von 12 im April 2017
12 von 12 im April 2016
12 von 12 im April 2015

Donnerstag, 8. April 2021

Ein Quilt entsteht [Teil 2]

Neues vom Sunny Morning Quilt: Kona Cotton Bone, eine der Farben, aus denen meine Linsen-Blöcke bestehen, gibt es auch in Übergröße mit einer Breite von 108 inches (2,74 m). Davon habe ich vier Yard (3,65 m) bestellt - genug, um vier 18 cm breiten Streifen für den umlaufenden Rand des Quilttops zuzuschneiden und trotzdem eine Rückseite aus einem einzigen Stück Stoff zu bekommen.

Als alle 32 einzelnen Blöcke fertig waren, habe ich je acht Blöcke einer Reihe aneinandergenäht. Als Nächstes wurden die vier Reihen zusammengesetzt, und als Letztes war der umlaufenden Randstreifen dran. Damit war das Quilttop fertig. Es misst ca. 2,60 x 2,60 m und ist damit das größte Top, das ich je genäht habe. Das Nähen und Bügeln war zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich beschwerlich. 

In meinem Arbeitszimmer gab es nicht genug Platz. Also zog ich ins Wohnzimmer um, wo ich das Riesending auf dem Boden ausbreiten konnte. Ich versuchte, Rückseitenstoff, Batting und Top glatt aufeinander zu legen und zu stecken, gab aber irgendwann auf, weil immer wieder Falten entstanden. Jetzt überlege ich, mir Sprühkleber zu besorgen und/oder die Basting-Methode mit Schwimmnudeln auszuprobieren. Habt Ihr das schon mal versucht? Irgendwelche Tipps?

Mittwoch, 7. April 2021

Me Made Mittwoch [Streifenkleid]

Zum Me Made Mittwoch im April zeige ich ein einfaches gestreiftes Kleid aus einem ziemlich ungeeigneten Material. Es ist ein Baumwoll-Polyester-Spandex-Mix, luftig-leicht mit der Tendenz auszuleiern, empfindlich durch die lockere Webstruktur, mit der man wunderbar hängen bleiben und Fäden ziehen kann, und auch noch durchscheinend, so dass man auf jeden Fall ein Unterkleid tragen muss. Aber die Streifen sind schön, und das ist ja auch was.

Der Schnitt ist Rosy Dreams aus der Ottobre 5/2018, wie schon bei diesem dunkelblauem Sweatkleid. Ein simpler Schnitt zum Einfach-Überwerfen. Dieses Mal habe ich das Kleid ein wenig verlängert. Die 3/4-Ärmel bekamen ein weißes Bündchen als Abschluss. Für den im Schnitt vorgesehenen Streifen am Saum hat der Bündchenstoff nicht mehr gereicht. Vielleicht ändere ich das noch, denn der mit der Maschine genähte Saum wellt sich etwas.
 
Mehr selbstgemachte Kleidung aller Art gibt es heute wieder auf dem Me Made Mittwoch Blog zu sehen.

Montag, 5. April 2021

Schwarz und Weiß am Meer

Wir hatten das Glück, eine knappe Woche wegfahren zu können, rauszukommen, am Meer zu sein. Dabei war mein Schwarz-Weiß-Quilt, das Ergebnis eines schönen Gemeinschaftsprojekts von vor vier Jahren. Er dient unserer Familie immer als Picknickdecke, und ich mag ihn so gern wie am ersten Tag.

Donnerstag, 1. April 2021

Light of Day Bee [April]


Anfang letzten Monats hatte ich im Rahmen des Instagram-Events Quiltfest2021 gefragt, ob es hier in den USA vielleicht eine Improv Bee gäbe, die noch TeilnehmerInnen suche. Einen Monat später haben Melissa und ich unsere eigene Bee gegründet (sie heißt Light of Day Bee und besteht aus Karen @typquilts, Kathy @kathycookquilts, LeeAnn @niftyquilts, Linda @quiltart, Mariola @mari_ola_art, Melissa @mtweedel und mir @bimbambuki_blog), und ich darf die Runde mit dem April-Thema eröffnen.

Das Thema lautet "Der Tanz" (englisch: Dance) und bezieht sich auf zwei Ölgemälde von Henri Matisse von 1909-1910, die mir viel bedeuten. Die eine der beiden Versionen, Dance oder Dance (II), hängt in der Petersburger Eremitage, wo ich sie in den vergangenen fünf Jahren immer wieder besucht und bewundert habe. Die oben gezeigte Version Dance (I) hängt im New Yorker MoMA. In den letzten Monaten war das Museum ziemlich leer, weswegen ich das Bild lange ungestört und aus der Nähe betrachten konnte. 

Es ist groß (3,91 x 2,60 m) und besteht nur aus vier Farben. Der Grund ist grün, der Himmel blau, die tanzenden nackten Frauen roséfarben. Für die Haare und die Konturen wurde Schwarz verwendet. Das Bild ist mit Öl auf Leinwand gemalt und wirkt sehr plakativ. Eine naturgetreue Darstellung war von Matisse gar nicht gewollt. Es gibt keine Dreidimensionalität, keine Schatten und keine Details. Einer der Frauenkörper wirkt regelrecht verzerrt. Der Tanz, die Bewegung mit Anderen zur Musik, ist das einzig Wichtige.

Meine Aufgabe an meine Bee-Kolleginnen lautet: Nehmt dieses Bild als Ausgangspunkt. Stellt die gesamte Szene dar - exakt oder abstrahiert. Oder findet einen Ausschnitt und macht etwas mit den Formen, die ihr darauf entdeckt. Oder interpretiert das Thema Tanz auf eure eigene Art. Das Ergebnis soll ein quadratischer oder rechteckiger Block mit Seitenlängen von 25 bis 40 cm sein. Er muss nicht beschnitten werden und auch keine exakten 90 Grad Winkel haben. Gern nehme ich auch erste Versuche oder Übriggebliebenes.
 
Als Farben verwendet bitte Kona Cotton 32 Surf (Blau), Kona Cotton 445 Kale (Grün) und Kona Cotton 1144 Flesh bzw. Bellini (Rosé). Ich habe - unter den verwunderten Blicken der anderen Besucher - zwanzig Minuten lang vor dem Bild gestanden und verschiedene Farbkarten davor gehalten, um herauszufinden, welche Farben am ehesten denen des Originals entsprechen. Dies sind die drei, die am besten zu passen scheinen. Ich bin gespannt, was meine Bee-Kolleginnen aus dem Thema machen werden!