Zum 7. Mal war ich auf Instagram beim Me Made May dabei. Zoe (So Zo... What Do You Know?)
hat diese Aktion ins Leben gerufen. Es geht darum, einen Monat lang täglich selbstgemachte Kleidungsstücke zu tragen - und, wenn man möchte, auch täglich zu zeigen. Auch dieses Mal habe ich das durchgezogen, auch wenn die Lust dazu gegen Monatsende spürbar sinkt. Man sieht sich auf einem Foto anders, als wenn man in einen Spiegel guckt, und erkennt besser, ob ein bestimmtes Kleidungsstück zu einem passt oder ob irgendetwas am Schnitt, an der Farbe oder der Stoffqualität nicht gut für einen ist. Wie die meisten Näherinnen möchte ich nur noch Kleidung nähen, die ich auch tatsächlich trage. Die Me Made May Challenge ist gut, um den Blick dafür zu schärfen.
Meine drei Lieblingsoutfits. Links: Improv-Patchwork-Shorts aus Stoffresten (Ottobre Summer Safari 2/2017, geändert) und ein gekauftes weißes T-Shirts. Mitte: Patchwork-Jacke aus alten Hosen und Kona Cotton (Ottobre Scarab 5/2018, geändert), gekauftes schwarzes T-Shirt und gekaufte schwarze Hose. Rechts: Leichte Jacke mit Kimono-Ärmeln aus einem Rayon von Nerida Hansen (Ottobre Kimono Style 2/2015, geändert), ein gekauftes weißes Top und eine Hose aus dunkelblauem Denim (Ottobre Pencil Shape 5/2015).
Lektion 1: Alle drei Outfits enthalten Rottöne, die bisher nicht so häufig in meiner Garderobe auftauchten. Ich werde verstärkt nach schönen Stoffen in Rot Ausschau halten. Lektion 2: Alle drei Outfits enthalten Patchwork (bzw. erinnern vom Muster an Patchwork). Eine Symbiose aus meiner Freude am Kleidungnähen und meiner Leidenschaft fürs Quilten. Lektion 3: Ich mag es, wild gemusterte Stücke mit schlichten Basics in Weiß, Dunkelblau oder Schwarz zu kombinieren. Das dürfen auch langlebige gekaufte Kleidungsstücke sein.
Mit diesen Outfits habe ich gehadert. Links: Wickelkleid aus Leinen/Viskose mit dunkelblau-weißem Print (Helena Wrap Dress von Just Patterns). Mitte: Schwarzes T-Shirt (eigener Schnitt) und eine gekaufte schwarze Hose, die beim Waschen eingelaufen war und durch einen eingesetzten Patchwork-Streifen verbreitert und unten verlängert wurde. Rechts: Gekauftes weißes T-Shirt und Hose aus dunkelgrau-hellgelb gemustertem Wax Print (Ottobre Gardener 2/2021).
Lektion 1: Wenn man sich in etwas nicht hundertprozentig wohl fühlt, trägt man es kaum. Beim Wickelkleid hatte ich von Anfang an ein Problem mit den wuchtigen Ärmeln. Ich werde sie verschmälern. Lektion 2: Man kann auch mehrmals ändern. Der Patchwork-Streifen gefällt mir, aber eng und kurz ist die Hose immer noch. Da muss ich nochmal ran. Lektion 3: Die richtigen Farben sind alles. Das Wickelkleid werde ich dunkelblau färben, weil das tropische Muster einfach nicht meins ist. Ich bin mir sicher, dass ich es uni mehr mögen werde. Dass mich die rechte Hose derart müde und blass aussehen lässt, hätte ich nicht gedacht, aber vielleicht nehme ich das in Kauf. Sie trägt sich sehr gemütlich.
Vielleicht greife ich demnächst tatsächlich öfter zu leuchtenden Farben? Dies war mein erster Me Made May, seit ich aufgehört habe, mir die Haare zu färben. Die ersten grauen Strähnen machen sich breit, und ich bin noch nicht hundert Prozent mit diesem neuen (älteren) Anblick im Reinen. Ich hoffe, das wird sich mit der Zeit ändern. Herzlichen Dank allen, die mir nette Kommentare geschrieben und Herzchen geschenkt haben! Und falls es jemanden interessiert: Hier sind die Collagen der vergangenene drei Me Made Mays...