Mittwoch, 31. Mai 2023

Me Made May - vorbei

Zum 7. Mal war ich auf Instagram beim Me Made May dabei. Zoe (So Zo... What Do You Know?) hat diese Aktion ins Leben gerufen. Es geht darum, einen Monat lang täglich selbstgemachte Kleidungsstücke zu tragen - und, wenn man möchte, auch täglich zu zeigen. Auch dieses Mal habe ich das durchgezogen, auch wenn die Lust dazu gegen Monatsende spürbar sinkt. Man sieht sich auf einem Foto anders, als wenn man in einen Spiegel guckt, und erkennt besser, ob ein bestimmtes Kleidungsstück zu einem passt oder ob irgendetwas am Schnitt, an der Farbe oder der Stoffqualität nicht gut für einen ist. Wie die meisten Näherinnen möchte ich nur noch Kleidung nähen, die ich auch tatsächlich trage. Die Me Made May Challenge ist gut, um den Blick dafür zu schärfen.

Meine drei Lieblingsoutfits. Links: Improv-Patchwork-Shorts aus Stoffresten (Ottobre Summer Safari 2/2017, geändert) und ein gekauftes weißes T-Shirts. Mitte: Patchwork-Jacke aus alten Hosen und Kona Cotton (Ottobre Scarab 5/2018, geändert), gekauftes schwarzes T-Shirt und gekaufte schwarze Hose. Rechts: Leichte Jacke mit Kimono-Ärmeln aus einem Rayon von Nerida Hansen (Ottobre Kimono Style 2/2015, geändert), ein gekauftes weißes Top und eine Hose aus dunkelblauem Denim (Ottobre Pencil Shape 5/2015). 
 
Lektion 1: Alle drei Outfits enthalten Rottöne, die bisher nicht so häufig in meiner Garderobe auftauchten. Ich werde verstärkt nach schönen Stoffen in Rot Ausschau halten. Lektion 2: Alle drei Outfits enthalten Patchwork (bzw. erinnern vom Muster an Patchwork). Eine Symbiose aus meiner Freude am Kleidungnähen und meiner Leidenschaft fürs Quilten. Lektion 3: Ich mag es, wild gemusterte Stücke mit schlichten Basics in Weiß, Dunkelblau oder Schwarz zu kombinieren. Das dürfen auch langlebige gekaufte Kleidungsstücke sein.


Mit diesen Outfits habe ich gehadert. Links: Wickelkleid aus Leinen/Viskose mit dunkelblau-weißem Print (Helena Wrap Dress von Just Patterns).  Mitte: Schwarzes T-Shirt (eigener Schnitt) und eine gekaufte schwarze Hose, die beim Waschen eingelaufen war und durch einen eingesetzten Patchwork-Streifen verbreitert und unten verlängert wurde. Rechts: Gekauftes weißes T-Shirt und Hose aus dunkelgrau-hellgelb gemustertem Wax Print (Ottobre Gardener 2/2021). 
 
Lektion 1: Wenn man sich in etwas nicht hundertprozentig wohl fühlt, trägt man es kaum. Beim Wickelkleid hatte ich von Anfang an ein Problem mit den wuchtigen Ärmeln. Ich werde sie verschmälern. Lektion 2: Man kann auch mehrmals ändern. Der Patchwork-Streifen gefällt mir, aber eng und kurz ist die Hose immer noch. Da muss ich nochmal ran. Lektion 3: Die richtigen Farben sind alles. Das Wickelkleid werde ich dunkelblau färben, weil das tropische Muster einfach nicht meins ist. Ich bin mir sicher, dass ich es uni mehr mögen werde. Dass mich die rechte Hose derart müde und blass aussehen lässt, hätte ich nicht gedacht, aber vielleicht nehme ich das in Kauf. Sie trägt sich sehr gemütlich.
 
Vielleicht greife ich demnächst tatsächlich öfter zu leuchtenden Farben? Dies war mein erster Me Made May, seit ich aufgehört habe, mir die Haare zu färben. Die ersten grauen Strähnen machen sich breit, und ich bin noch nicht hundert Prozent mit diesem neuen (älteren) Anblick im Reinen. Ich hoffe, das wird sich mit der Zeit ändern. Herzlichen Dank allen, die mir nette Kommentare geschrieben und Herzchen geschenkt haben! Und falls es jemanden interessiert: Hier sind die Collagen der vergangenene drei Me Made Mays... 







Donnerstag, 25. Mai 2023

Erstmal aus Papier


Während ich am LeCrue Eyebrows Quilt arbeite, laufen gedanklich schon die Vorbereitungen für das nächste Quiltprojekt, den Quilt mit Dingen, die uns Freude machen. Ich habe ein Foto von allen Blöcken gemacht, es ausgedruckt und die einzelnen Objekte ausgeschnitten. So kann man zwischendurch schon mal Layouts ausprobieren... zusammenlegen... herumschieben...

Montag, 22. Mai 2023

Der LeCrue Eyebrows Quilt [4]

Letzte Applikation von Hand auf dem LeCrue Eyebrows Quilt: eine Schlange. Damit war das Top fertig. Ich habe es mit einem schlichten weißen Baumwollstoff als Rückseite und einer Innenlage aus dünnem Baumwoll-Quiltvlies gebastet. Jetzt bin ich dabei, von Hand und mit der Maschine zu quilten. Weiß auf Weiß und Schwarz auf Schwarz. Ich mag dieses Projekt so sehr. Mehr dazu demnächst.

Dienstag, 16. Mai 2023

Lauter furchtbare Ideen

In dem ersten Post zu dieser Patchworkjacke habe ich geschrieben: "Neulich ist mir eingefallen, dass ich mich als Studentin mit Mitte Zwanzig mal an einer Patchworkhose versucht habe, die allerdings nie fertig geworden ist. Was eventuell daran lag, dass damals ein Freund zu mir meinte, diese Hose sei die furchtbarste Idee, die ich je gehabt habe. Ich frage mich, was er wohl zu diesem Projekt sagen würde..." Nachdem ich schon einige Jacken und Taschen aus Patchwork genäht habe, ist es nun soweit: meine erste Patchworkhose ist fertig. Es sind Shorts nach dem Schnitt Summer Safari aus der Ottobre 2/2017.
 
Vor ein paar Tagen hatte ich die Idee, und es hat mich nicht losgelassen. Also habe ich - wieder einmal - improvisiert zusammengestückelt. Falls jemand sich für meine Vorgehensweise interessiert: Als Erstes kippe ich meinen Beutel mit unifarbenen Stoffreste aus und suche nach Farben, die mich ansprechen. Bei diesem Projekt sind das (wieder einmal) helle Blau- und Grüntöne, Türkis und Aqua, kombiniert mit Rosa, Pink und Rot sowie Orange und hellem Flieder. Zwei Brauntöne - ein Karamell und ein Dunkelbraun - lassen, wie ich finde, die Farben noch mehr leuchten. Auf Gelb habe ich verzichtet.
 
Ich nehme immer zwei Stoffreste und nähe sie im Chain-Piecing-Verfahren mit kleiner Stichlänge (1,2-1,4) zusammen. Die Nahtzugaben werden auseinander gebügelt und eine der Kanten mit der Schere begradigt. Dann nähe ich jeweils zwei gepatchte Teile aneinander. Nach und nach entstehen so immer größere Teile. Hier und hier seht Ihr Fotos von Zwischenständen. Ich kombiniere gerne Stoffreste unterschiedlicher Größe. Außerdem schneide ich beim Improv-Piecing mit der Schere und nur nach Augenmaß. Ich finde, das macht das Patchwork lebendiger und interessanter.

Sobald ich ein ausreichend großes Stück Patchwork für ein Schnittteil zusammen hatte, habe ich es mit weißem Baumwollstoff hinterlegt, die Umrisse des Schnittteils aufgezeichnet und beide Schichten im Nahtzugabenbereich zusammengeheftet. Die Gesäßtaschen wurden rechts auf rechts zusammengenäht und gewendet. Die Taschenbeutel der vorderen Taschen bestehen nur aus je einer Lage Stoff. Als alle Teile beisammen waren, habe ich die Shorts nach Anleitung genäht. Weil mir der Bund zu niedig war, habe ich den Schnitt an dieser Stelle geändert. Eine herrlich furchtbare Idee war das, finde ich.
 


Freitag, 12. Mai 2023

12 von 12 im Mai

Es ist Freitag, der 12. Mai. Hier kommen, wie an fast jedem 12. des Monats, 12 Bilder meines Tages. Auch, wenn heute ein sehr unaufgeregter, gewöhnlicher Tag ist. Er beginnt mit Brote schmieren und Frühstücksdosen für die Kinder packen.

Als Mann und Kinder aus dem Haus sind, beginne ich - ziemlich unwillig - mit dem Hausputz. Es ist dringend nötig. Der Herd bekommt ein Schaumbad. Ich mag diese amerikanischen Gasherde sehr.

Nachdem ich auch den Rest der Küche und die Gästetoilette geputzt habe, ziehe ich die neuen Laufschuhe an und gehe eine Runde joggen. Dann mache ich noch ein bisschen Sport mit einer App.

Ich müsste eigentlich mit dem Hausputz weitermachen, aber stattdessen gehe ich ein Stündchen ins Arbeitszimmer. Gestern habe ich eine spontane Idee gehabt - ich nähe mir Improv-Patchwork-Shorts!

Sehr spät am Vormittag gibt es Frühstück: griechischen Joghurt mit Banane, Haferflocken und Knusperflakes und dazu einen Kaffee mit Milch. Dabei lese ich ein bisschen in meinem aktuellen Buch.

Dann kann ich den Hausputz aber wirklich nicht weiter aufschieben. Ich mache mich mit Staublappen und Wischmopp auf in die obere Etage. Nebenbei höre ich Musik.

Später ist die untere Etage dran. Bevor man in diesem Haus staubsaugen kann, muss man in den Keller gehen und die Sicherung wieder reindrehen, die regelmäßig rausfliegt.


Mittagessen auf dem Deck: Ein halber Kohlrabi und ein Sesambrötchen mit Saint Agur. Diesen Blauschimmelkäse habe ich als Erasmus-Studentin in Montpellier immer gegessen, seitdem liebe ich ihn.

Dann kümmere ich um ein paar Ladungen Wäsche. Diese alten amerikanischen Waschmaschinen mag ich überhaupt nicht. Richtig sauber wird die Wäsche darin nicht.

Zwischendurch kehre ich immer wieder ins Arbeitszimmer zurück. Die Schnitteile sind fertig gepatched und kunterbunt! Jetzt muss ich sie noch mit weißem Stoff doppeln, damit die Nahtzugaben geschützt sind.

Das Mädchen kommt mit einer Freundin nach Hause, der Junge ist verschwitzt vom Fußballspielen. Es werden Hausaufgaben gemacht, die Mädchen spielen Badminton, und dann essen wir die erste Wassermelone des Jahres.


Der Mann macht uns einen Freitagabend-Cocktail und kümmert sich - wie so oft am 12. - ums Abendessen. Cheers! Mehr Bilder gibt es wie immer bei Caro
 

Mittwoch, 10. Mai 2023

Der LeCrue Eyebrows Quilt [3]

Das Top des LeCrue Eyebrows Quilts ist fast fertig. Ich muss nur noch die Schlange und zwei, drei kleine Formen applizieren. Das Schwierigste waren die Haare - die vielen langen und kurzen, geschwungenen, mit der Maschine genähten Nähte. Mehr dazu demnächst.
 

Montag, 8. Mai 2023

Bald wird gepuzzelt

Ein aktuelles Bild meiner Designwand - sie wird gerade ausschließlich von Blöcken für den Quilt mit Dingen, die uns Freude machen belegt. Da hängen sie alle, einer schöner als der andere, momentan noch völlig unsortiert und willkürlich an die Wand gepinnt. Herzlichen Dank allen, die mitgemacht haben! Dieses Projekt ist viel größer geworden, als ich gedacht hatte. 36 Frauen haben mitgemacht, mich nicht mitgezählt. In alphabetischer Reihenfolge sind das: Gabriele Ba., Nathalie B., Pasqualina B., Mechthild B.-S., Karen B., Gabriele Br., Hermine B., Heidi B., Eva F., Johanna G., Laura H., Heike H., Mara H., Linda H., Christiane K., Petra K., Carola K., Andrea L., Patricia L., Sandra L., Anke L., Ina K., Mariola K., Karen M., Anja M., Sibylle O., Lena P., Claudia R., Heike R., Verena S., Petra S., Iris S., Constanze T., Melissa T., Sally W., Gudrun W. und ich. 

In einer ganzen Reihe von Blogposts (1, 2, 3, 4, 5 und 6) habe ich dokumentiert, wer was genäht hat. Dort könnt ihr auch die Geschichten hinter den einzelnen Dingen erfahren und nachlesen, warum genau diese Gegenstände den Quilterinnen Freude machen.

Wenn ich mit dem LeCrue Eyebrows Quilt fertig bin, werde ich die einzelnen Motive in Photoshop freistellen, klein ausdrucken und mit dem Puzzeln anfangen. Ich habe noch keine Idee, wie ich sie arrangieren werde. Es wird sich zeigen. Herzlichen Dank für Eure schönen Blöcke, liebe Quiltfreundinnen!

Dienstag, 2. Mai 2023

Scrappy Manhattan

Hier ist er, der fertige Scrappy Manhattan Quilt. Er misst ca. 57 x 136 cm. Ich habe von Anfang Januar bis Ende März daran gearbeitet und viele, viele Stunden Handarbeit hineingesteckt.

Beim Fotografieren hat mir mein Architektenkollege und Freund T. geholfen, an dem Tag, an dem wir in Tribeca unterwegs waren und uns Kapoors Bean-Skulptur beim Jenga Building anguckten. 

Der Quilt hat oben und unten einen "Sleeve" mit einer Holzleiste bekommen. Dadurch hängt er schöner an der Wand. Eingefasst ist er mit einem 1,5 cm breiten Binding aus weißem Baumwollstoff.

Die Südspitze Manhattans. Brooklyn Bridge, Manhattan Bridge und Williamsburg Bridge aus weißem, Holland Tunnel und Hugh L. Carey Tunnel aus dunkelgrauem, von Hand appliziertem Gummiband.

Links im Bild das südliche Ende vom Central Park und der Columbus Circle. Weiß aufgestickt die Hauptwege des Parks. Dunkelgrau appliziert die Wasserflächen. Rechts im Bild Roosevelt Island im East River.

Die Nordspitze Manhattans. Die George Washington Bridge. Der schmale Harlem River und seine vielen Brücken. Die bachbarten Viertel und New Jersey bestehen aus weißgrundigem Improv-Patchwork.

Der Quilt hängt an einer Wand in meinem Arbeitszimmer, schräg gegenüber von meinem Piter Map Quilt. Ich mag ihn sehr. Und wahrscheinlich war das nicht der letzte Map Quilt...